Klangfarbenmagie in der Basilika

Konzert in Rankweil vereint Klarinette und Orgel mit kreativen Höhepunkten.
Rankweil Klangfarben in ihrer ganzen Bandbreite standen im Mittelpunkt des Basilikakonzerts in Rankweil mit dem aus Uruguay stammenden Klarinettisten Gervasio Tarragona Valli und dem Schweizer Organisten und Schriftsteller Erwin Messmer. Zwei Künstler, zwei Instrumente – und ein Abend voller musikalischer Überraschungen.
Valli bewies, dass er nicht nur über ein exzellentes technisches Können verfügt, sondern auch über ein außergewöhnliches Gespür für Klanggestaltung. Sein dynamisches Spektrum reichte vom kaum wahrnehmbaren Pianissimo bis zum kräftigen Fortissimo. Besonders eindrucksvoll war sein Spiel mit Mehrstimmigkeit, Obertönen und rhythmischer Vielfalt. Klassische Passagen und jazzige Elemente wechselten sich ab, Improvisation und strukturierte Komposition gingen nahtlos ineinander über. Es war ein Spiel von seltener Souveränität und Ausdruckskraft.
Auch Erwin Messmer überzeugte mit einer beeindruckenden Präsenz an der Orgel. Seine feinfühlige Registrierung verlieh dem Instrument eine warme, tief berührende Klangfarbe. Werke wie Jehan Alains “Fantasmagorie” interpretierte der bekannte Künstler aus dem Ausland mit großer innerer Spannung und Klarheit. Die Kombination aus Präzision und musikalischem Gespür machte Messmers Beitrag zu einem tragenden Element des Abends. Ein besonderer Höhepunkt war die Uraufführung von “Es werde Licht” des Schweizer Komponisten Hans Peter Graf. Das Werk eröffnete neue klangliche Perspektiven und wurde von den beiden Musikern mit viel Sensibilität interpretiert. Weitere Stücke, unter anderem von Louis Cahuzac, ergänzten das Programm und boten Raum für kreative Gestaltung. Den Rahmen bildeten Solowerke für Orgel von Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach. Sie sorgten für Struktur und verliehen dem Abend eine klassische Tiefe.
Was blieb, war ein nachhaltig wirkender Eindruck von musikalischer Harmonie, Neugier und meisterhafter Interpretation. Ein Konzert, das die Vielstimmigkeit zweier Instrumente und die Individualität zweier Künstler in einer außergewöhnlichen Klangsprache vereinte. Die vielen Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten und das Konzert bleibt noch lange in Erinnerung. VN-TK