Fünf Fußballplätze ziehen um

Lustenauer Sportplätze müssen wegen Rhesi umziehen. Doch an der Eignung des neuen Standorts gibt es auch Zweifel.
Lustenau Der Start des Hochwasserschutzprojektes “Rhein, Erholung, Sicherheit” (Rhesi) macht in Lustenau so manches neu. Neben neuen Trinkwasserbrunnen (wir berichteten) benötigt die Gemeinde auch neue Fußballtrainingsplätze: Denn jene fünf, die im Rheinvorland von Austria Lustenau genutzt werden, müssen weichen. Die Gemeinde ist bereits seit 2016 auf der Suche nach geeigneten Plätzen, auf denen die neuen Fußballfelder errichtet werden können. Nun gibt es eine gute Nachricht: Die Schweizer Gemeinde Widnau verpachtet Lustenau eine Fläche an der Hohenemser Straße. Dort darf auf der zuvor landwirtschaftlich genutzten Wiese eine Sportstätte errichtet werden.

Knifflige Suche
Sportgemeinderätin Nadine König (ÖVP) freut sich über diese Entwicklung. “Die Gemeinde Widnau hat uns ihre landwirtschaftliche Freifläche verpachtet und sie umwidmen lassen. Wir dürfen nun darauf eine Sportstätte errichten”, sagt sie. Lange war nicht sicher, wo und ob die Gemeinde überhaupt neue Plätze verwirklichen kann. “Wir haben keine so großen Grundstücke im Gemeindebesitz und jene, die infrage kommen könnten, gehören mehreren Eigentümern. Das wäre zu kostspielig”, erklärt sie. Dass Lustenau nun von Widnau diese Fläche an der Hohenemser Straße erhält, sorgt für Aufatmen im Lustenauer Rathaus. Dort hat bereits die Gemeindevertretung über eine Umwidmung abgestimmt. Dem zugestimmt haben die Fraktionen ÖVP und FPÖ, die zusammen eine Mehrheit bilden. Grüne, Neos und SPÖ stimmten dagegen.

Sumpfiger Boden
Bereits in der Gemeindevertretungssitzung machte Umweltgemeinderat Simon Vetter (Grüne) darauf aufmerksam, dass der Boden an der Hohenemser Straße nicht für eine Sportstätte geeignet sei. “Der Boden dort ist nicht tragfähig und sehr setzungsanfällig”, gibt er zu bedenken. Das Areal an der Hohenemser Straße Richtung Hohenems ist reiner Ried- und Torfboden. “Jede Infrastrukturerrichtung und auch deren Erhalt sind mit enormen Kosten verbunden”, warnt er. Ein Kunstrasenfeld müsse an dem geplanten Standort sogar pilotiert werden, um eine Absenkung zu verhindern. Dass der Boden nicht optimal sei, räumt auch Gemeinderätin König ein. “Wir haben allerdings keine Alternative. Aber ich bin mir sicher, dass es an der Hohenemser Straße funktioniert”, sagt sie.

Infrastruktur wird hergestellt
Bisher nutzen gut 450 Austrianer die fünf Plätze im Rheinvorland. Mit der “Umsiedelung” der Plätze könnte die Austria ihren Trainingsbetrieb weiterführen, wie Vorstandsmitglied Bernd Bösch erklärt. Eine gemeinsame Nutzung der bisherigen Plätze am Wiesenrain und im FC-Stadion an der Holzstraße ist nicht möglich, da auch der FC Lustenau mit seinen gut 400 aktiven Fußballerinnen und Fußballern an Kapazitätsgrenzen stößt. Das neue Fußballnachwuchszentrum an der Hohenemser Straße würde vier Naturrasenfelder, ein Kunstrasenfeld sowie zwei Kleinspielfelder vorsehen. “Vom Platz würde sich das ausgehen”, sagt Nadine König. Sie hofft, dass hier bald neu geplant und eine vernünftige Lösung für alle Fußballbegeisterten gefunden wird. BVS