36 Mal “Einsteigen bitte!” für den Nikolaus

Museumsbähnle lädt wieder zum großen Nikolo-Festival in den Bregenzerwald ein.
Bezau Was 1995 mit zwei Zügen begann, hat sich längst zum größten Nikolo-Festival weitum entwickelt: die Nikolausfahrten mit dem Wälder Museumsbähnle, die heuer vom 28. November bis zum 15. Dezember stattfinden. 36 Mal heißt es wieder “Einsteigen bitte!”, wenn das Zügle auf der Fahrt von Bezau nach Schwarzenberg auf halber Strecke anhält, um Nikolaus und Knecht Ruprecht an Bord zu nehmen. 36 Mal werden dann die Kids die Fenster öffnen, um genau zu sehen, wie die beiden mit ihrem voll beladenen Schlitten aus dem Wald zum Bähnle kommen.

Damit hat niemand gerechnet
1995 hatte Bähnle-Urgestein Jakob Bobleter gemeinsam mit dem im Vorjahr verstorbenen langjährigen Vereinsobmann Hans Meusburger die Idee zu diesen Nikolaus-Zügen. Zweimal war das Zügle dann am Nikolaustag unterwegs, und die Kinder, die diese Fahrten mitmachten, waren so begeistert, dass die Aktion fortgesetzt wurde. Ein Jahr später waren es schon fünf Züge, heute sind es drei Dutzend.

“Damit hat vor 30 Jahren wirklich niemand gerechnet”, sind sich die Bähnle-Pioniere der ersten Stunde einig – und wenn sie dieser Tage zur 40-Jahr-Feier der Museumsbahn zusammenkommen, dürfen sie mit Freude feststellen, dass das Interesse für die Nikolauszüge ungebrochen ist.
5000 Tickets am ersten Tag
“Insgesamt 7800 Tickets haben wir aufgelegt, mehr als 5000 waren schon am ersten Tag des Vorverkaufs Mitte Oktober weg und heute sind noch etwa 1300 Tickets verfügbar”, rechnet Museumsbahn-Geschäftsführer Walter Rüf vor. Es sei deshalb empfehlenswert, sich rasch zum Ticketkauf zu entschließen, um nicht enttäuscht und mit leeren Händen dazustehen, weil am Ende alle Fahrten ausverkauft sind.

Für das Team der Ehrenamtlichen – manche nehmen extra Urlaub – haben die Vorbereitungen auf die Mega-Aktion längst begonnen. Zwischen dem 28. November und 14. Dezember müssen Tausende Nikolaussäckchen bereitgehalten werden, die Teams für das Füllen dieser Säckchen eingeteilt und auch die Mannschaften fixiert werden, die im Bahnhof Schwarzenberg die jeweils 220 Fahrgäste jedes Zuges in kurzer Zeit verpflegen werden, ehe der Zug wieder Richtung Bezau abfährt.
An sechs der insgesamt elf Betriebstage sind dabei die Fahrgäste von vier Zügen – also fast 900 Personen – mit Imbissen und Getränken zu versorgen. Eine große Herausforderung für die Ehrenamtlichen. Andere Helfer wiederum organisieren die Erinnerungsfotos mit dem Nikolaus in der Kutsche.

Auf Kurs zur Rekordsaison
Die Vereinsmitglieder sind im Vorfeld der Nikolauszüge hochmotiviert, liegt doch das Museumsbähnle voll auf Kurs zu einer neuen Rekordsaison. “Stand heute gehen wir davon aus, dass mit den knapp 8000 Fahrgästen in den Nikolausfahrten das bisherige Rekord-Ergebnis übertroffen wird”, so GF Rüf. Es ist eine Erfolgsgeschichte, was aus der Idee der Pioniere geworden ist. Im April 1985 wurden mit einer zur Lok-Attrappe umgebauten alten Lkw erste illegale Fahrten unternommen, heute weist die Gesamtbilanz rund 1,67 Millionen Fahrten aus.
Passendes Geburtstagsgeschenk
Mit der Nachricht von einer erfolgreichen Saison macht sich der Museumsbahnverein selbst ein Geschenk zum 40-Jahr-Jubiläum, das am 14. November, 17 Uhr, in der Remise gefeiert wird.
“Euer unermüdlicher Einsatz hat diesen Verein zu dem gemacht, was er heute ist. Herzlichen Dank für euren Beitrag. Lasst uns feiern und anstoßen – auf 40 Jahre Motorik, Gemeinschaft und Zukunft”, schreibt der BWB-Vorstand in der Einladung an die Vereinsmitglieder, “mit dampfigen Grüßen”. STP