Abschied von “Molle”: Ein Admiraner sagt Servus

Nach 20 Jahren beendet Laurin Moll verletzungsbedingt seine Laufbahn beim SC Admira.
Dornbirn Es war kein gewöhnlicher Fußballsamstag auf der Sportanlage im Rohrbach. Bevor der SC Admira zum letzten Spiel vor der Winterpause gegen den SV Lochau antrat, rückte ein Spieler in den Mittelpunkt, der den Verein über zwei Jahrzehnte geprägt hat. Laurin Moll, die Nummer 6, verabschiedete sich von der Fußballbühne, auf der er groß geworden ist.

Zwei Jahrzehnte im Admira-Dress
Begonnen hatte alles im Jahr 2005, als Moll als Siebenjähriger beim SC Admira seine ersten Pässe spielte. Später, mit 17, debütierte er in der Kampfmannschaft – und entwickelte sich in den Folgejahren zu einem der verlässlichsten Außenverteidiger der Eliteliga. “Molle” war bekannt für seine kompromisslosen Grätschen, aber auch für seinen Einsatzwillen, der ihn zum Inbegriff des “Admiraners” machte.

Doch an diesem besonderen Nachmittag standen keine harten Zweikämpfe, sondern Emotionen im Vordergrund. Beim Einlauf gab es Applaus von allen Seiten. Daniel Böhler überreichte im Namen der Mitspieler und des ganzen Vorstands eine Fotocollage, Freunde und Familie standen am Spielfeldrand. Bei Papa Markus flossen auch ein paar Tränen. “Natürlich ist es traurig, aber die Gesundheit geht vor”, sagt er sichtlich bewegt und umarmte seinen Sohn nach dem Spielende innig.

Der Körper zog die Bremse
Tatsächlich war die Entscheidung zum Rücktritt ein langer Kampf. 2023 kam die erste schwere Hüftverletzung, kurz darauf erwischte es auch die andere Seite. “Ich habe die letzten Monate viel mit mir gerungen, aber mein Körper rebellierte”, erklärt er. Und: “Ich hab’s oft probiert, aber irgendwann musst du ehrlich zu dir sein”, so der 27-Jährige nach seinem letzten Einsatz.

Neben dem Fußball hat Moll längst ein zweites Standbein – mit seinem Malergeschäft “Mal 2” in Dornbirn. “Da kann ich’s mir einfach nicht leisten, ständig verletzt zu sein”, erklärt er pragmatisch. Trotzdem ist ihm der Abschied sichtlich schwergefallen. “Ich bin seit 20 Jahren bei der Admira. Das lässt dich nicht los. Ich werde jetzt erst einmal alles sacken lassen, aber sicher öfter als Edel-Fan am Platz stehen.”

Dem Verein eng verbunden
Die Verbundenheit mit dem Verein bleibt, auch wenn er künftig keine Flanken mehr schlägt. “Die Admira wird mich nicht so schnell los”, erklärt er lachend. Beim Verein würde man sich darüber mehr als freuen.

Nach dem 3:2-Sieg über Lochau feierten die Admiraner ihren Teamkollegen ein letztes Mal. Bei der anschließenden Karaoke-Nacht im Clubheim ergriff Molls Nachfolger auf der rechten Abwehrseite, Felix Gunz, das Mikrofon: “Den ersten Song widme ich meinem Mentor und Vorbild Laurin.” Spätestens da gab es beim einen oder anderen feuchte Augen. Für seine Teamkollegen steht jetzt erst einmal die Winterpause an, für Laurin Moll beginnt eine neue Ära.

“20 Jahre, das war wie ein Hamsterrad: dreimal Training, am Wochenende Spiel. Das wird sicher ungewohnt, aber das brauche ich bzw. mein Körper jetzt einfach”, sagt er. Die Fußballschuhe hängen nun am Nagel, doch eines ist für ihn klar. Er bleibt Admiraner durch und durch. Ab jetzt eben neben dem Platz. cth






