Wälder Tourismus bleibt auf Kurs

VN / 03.11.2025 • 15:25 Uhr
Mit Großbaustellen bei gleich drei großen Hotels war diesen Sommer Au der Hotspot touristischer Qualitätsverbesserungen. Im September ging nach Post und Adler auch die Krone (im Bild die Außenanlage, die ebenfalls erweitert wurde)wieder in Vollbetrieb. PETER STRAUSS
Mit Großbaustellen bei gleich drei großen Hotels war diesen Sommer Au der Hotspot touristischer Qualitätsverbesserungen. Im September ging nach Post und Adler auch die Krone (im Bild die Außenanlage, die ebenfalls erweitert wurde) wieder in Vollbetrieb.

Nächtigungen im September fast sieben Prozent über dem Ergebnis des Vorjahrs

Egg Mit einem “Polster” von fast 20.000 Übernachtungen per Ende September steuert der Bregenzerwald Tourismus einem erfreulichen Gesamtergebnis für die Sommersaison entgegen. Mit einem Plus von rund 8500 Übernachtungen (fast sieben Prozent) hat der September dazu einen Gutteil beigetragen. Nach fünf der sechs Sommermonate weist die Zwischenbilanz rund 778.000 Nächtigungen aus, das sind knapp 20.000 (plus 2,6 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Auf das Gesamtergebnis der Sommersaison 2024 (869.000 Nächtigungen) fehlen noch etwas mehr als 90.000 Übernachtungen. Im Oktober 2024 wurden rund 110.000 Nächtigungen verbucht.

Doppelt erfolgreich

Das erfreuliche September-Ergebnis zeigt zweierlei: Zum einen sind die Bemühungen um eine Belebung der Nebensaison von Erfolg gekrönt, und zum anderen hat sich auch die Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 3,52 Tagen im Vorjahr auf 3,63 Tage im September 2025 leicht erhöht. Nur ein kleiner Schritt, aber ein Trend in die richtige Richtung.

Mit neuen Ideen sorgen Anna und Eva Metzler im Hittisauer Oxa – ehemals Ochsen – für frischen (Tourismus-)Wind.   
Mit neuen Ideen sorgen Anna und Eva Metzler im Hittisauer Oxa – ehemals Ochsen – für frischen (Tourismus-)Wind. peter strauss

Au ist wieder “voll dabei”

Im Detail zeigt sich, dass fast alle 22 Gemeinden des Bregenzerwaldes im September Nächtigungszuwächse verzeichneten. Lediglich Alberschwende und Langenegg tanzten mit geringfügigen Einbußen aus der Reihe.

Auf der anderen Seite führt Au das Ranking der “Gewinner” an. Diese Gemeinde legte im Vergleich zum September 2024 mehr als 1650 Nächtigungen zu und war mit gut 21.200 Übernachtungen nächtigungsstärkster Ort der Region. Denkbar, dass dafür auch ein gewisser Nachholeffekt mitspielte, denn die drei großen Hotels Adler, Post und Krone waren monatelang wegen umfassender Baumaßnahmen geschlossen und nahmen den Betrieb in Etappen erst ab Ende Juli wieder auf, die Krone ging erst im September wieder in Vollbetrieb. Manche Stammgäste haben offenbar “ihrem Haus” die Treue gehalten und den Urlaub in den Herbst verschoben.

Damüls verfügt nicht nur über die meisten Gästebetten, diesen Sommer war das Walserdorf auch die nächtigungsstärkste Gemeinde der Region.
Damüls verfügt nicht nur über die meisten Gästebetten, diesen Sommer war das Walserdorf auch die nächtigungsstärkste Gemeinde der Region.

Gut gelaufen ist der September auch in Mellau (plus 1400 Nächtigungen gegenüber 2024), Damüls (plus 1200), Schröcken (plus 1100) und Warth (plus 950). In puncto Auslastung liegt Reuthe mit mehr als 18 Vollbelegstagen, Au folgt in diesem Ranking mit 11,6 Vollbelegstagen an zweiter Stelle, insgesamt lag die Auslastung bei 7,4 Vollbelegstagen.

In Schröcken wurde mit dem Berghaus ein neues Tourismusformat erfolgreich umgesetzt. Jetzt stehen die Chancen gut, dass auch auf dem Mohnenfluh-Areal ein weiteres neues Modell entsteht.
In Schröcken wurde mit dem Berghaus ein neues Tourismusformat erfolgreich umgesetzt. Jetzt stehen die Chancen gut, dass auch auf dem Mohnenfluh-Areal ein weiteres neues Modell entsteht.

Damüls an der Spitze

In der Zwischenbilanz nach fünf von sechs Sommermonaten hat – wenig überraschend – Damüls seine Nachbargemeinde Au überflügelt und gegenüber 2024 von rund 95.000 Nächtigungen um mehr als 13.000 auf gut 108.000 Übernachtungen zugelegt. Hingegen büßte Au von knapp 114.000 Übernachtungen im Vorjahr mehr als 16.000 auf heuer knapp 98.000 Nächtigungen ein.

Auffallend sind große regionale Unterschiede: Während etwa Mellau fast 7000 Nächtigungen zulegen konnte und auch Warth (knapp 6000) sowie Schröcken (rund 4500) deutliche Zuwächse verzeichneten, gab es in Lingenau (minus 2100), Alberschwende (minus 1600) und Sibratsgfäll (minus 1400) empfindliche Rückgänge.

Geschäftsführerin Conny Kriegner und ihr Team von Bregenzerwald Tourismus sind zuversichtlich, dass auch am Ende der Sommersaison das Ergebnis von 2024 übertroffen wird.   
Geschäftsführerin Conny Kriegner und ihr Team von Bregenzerwald Tourismus sind zuversichtlich, dass auch am Ende der Sommersaison das Ergebnis von 2024 übertroffen wird.

43 Vollbelegstage

Mit 43 Vollbelegstagen lag die durchschnittliche Auslastung bei etwa 27 Prozent. Auch in diesem Ranking liegt Reuthe mit mehr als 85 Vollbelegstagen (knapp 56 Prozent) unangefochten an der Spitze. Bizau (59 Vollbelegstage/38 Prozent), Au (53,5/35 Prozent), Hittisau (50,5/33,0 Prozent) und Schröcken sowie Bezau (je 49/32 Prozent) folgen mit Respektabstand auf den Plätzen. Über der durchschnittlichen Auslastung von 43 Tagen lagen auch Mellau (47 Tage), Sulzberg (44,7 Tage) und Egg (44,5 Tage). Die Gesamtbettenzahl der Region von etwas mehr als 18.000 hat sich im Verlauf der Saison nur unwesentlich verändert. STP