Medaillenrausch bei 110 Dezibel

Vorarlberg holt 16 von 18 Medaillen bei Teamturn-Meisterschaften in Lustenau.
Lustenau Ein Flammenmeer aus Bewegung, Tempo und Teamgeist – die 24. Österreichischen Meisterschaften im Team-Turnen verwandelten die prall gefüllte Gymnasiumhalle in Lustenau in ein bebendes Zentrum der Emotionen. Saltos, Schrauben, Überschläge, Flickflacks und Räder reihten sich in atemberaubenden Kombinationen aneinander. Die turnerische Energie explodierte in der Halle, der Jubel schwoll auf 110 Dezibel an – ein Orkan der Begeisterung für ein Sportevent der Extraklasse.



Heimvorteil als Trumpfkarte
Mehr als 360 Aktive aus fünf Bundesländern, elf Vereinen und 33 Mannschaften stellten sich dem Dreikampf aus Tumbling (Tempobodenturnen), Minitrampolin und einer ausdrucksstarken Tanzchoreografie. Der aus Skandinavien stammende Teambewerb zeigte sich in Höchstform – und mit ihm die Vorarlberger Turnlandschaft.

Die Gastgeberinnen und Gastgeber präsentierten sich in ihrem Element und holten bei der Heim-Meisterschaft eine Medaille nach der anderen. Fünf Goldene, sechs Silberne und fünf Bronzene bedeuteten: In fünf der sechs ausgeschriebenen Kategorien ging der Titel nach Vorarlberg. In der Staatsmeisterwertung wurden sämtliche Medaillenränge durch heimische Teams besetzt.

Acht Medaillen für die Turnerschaft Wolfurt
Besonders dominant war die Turnerschaft Wolfurt. Die jungen Männer sicherten sich mit 51,10 Punkten zum fünften Mal in Folge die Staatsmeisterkrone – diesmal deutlich vor den Mädchen des Turnsportzentrums Dornbirn, die 47,00 Punkte erzielten und damit die Klasse der Juniors gewannen. Die Elite-Mädchen aus Wolfurt komplettierten mit 45,80 Punkten das Overall-Podest und holten Bronze.


Wolfurt hält nun bei acht Staatsmeistertiteln. Nur ein Titel trennt sie noch vom Rekordhalter TSZ Dornbirn. Beim Heimspiel 2026 könnten sie gleichziehen.
Die Emotionen kochten hoch, die Euphorie war greifbar – bei den Aktiven auf der Wettkampffläche und im Publikum.



Bundesreferentin Sarah Blum zeigte sich beeindruckt: „Das gezeigte Niveau war großartig und hat das riesige Potenzial unseres Sports deutlich gemacht.“

Und Turnsport-Austria-Vizepräsidentin Bianca Franzoi, auch Vizepräsidentin des europäischen Verbandes, ergänzte: „Dieses Event war ein kraftvolles Statement. Team-Turnen bedeutet nicht nur Sport, sondern Zusammenhalt, Leidenschaft und Gemeinschaft.“

Turnsport-Austria-Präsidentin Gabriela Jahn sprach aus, was viele empfanden: „Die Meisterschaft 2025 ließ einem das Herz übergehen. Als nächster Schritt muss es uns jetzt gelingen, diesen außergewöhnlichen Sport in ganz Österreich zu verbreiten. Derzeit ist das Team-Turnen vor allem in Vorarlberg beliebt. Es gilt nun, diese Basis zu vergrößern.“

Die Titelkämpfe in Lustenau waren nicht nur ein sportlicher Triumph – sie waren ein Fest für den Turnsport – und ganz speziell für Vorarlberg.
