Große Freude um Schulhund Bobby

Die 2a der Volksschule Mehrerau hat einen vierfüßigen Klassenkameraden.
Bregenz Sanft und behutsam tapst Labrador-Schulhund Bobby zwischen den Schulbänken hindurch. Bei manchen Schülerinnen und Schülern hält er inne, lässt sich geduldig streicheln. Bobby spürt, wenn ein Kind mehr Aufmerksamkeit braucht, Angst hat oder etwas bedrückt. Dann bleibt er instinktiv stehen. “Er tröstet mich, wenn ich traurig bin. Wenn ich sein kuscheliges Fell streichle, geht es mir gleich besser”, erzählt Schüler Mario. “Er ist wie ein weicher Stressball. Ich streichle ihn gerne”, fügt er hinzu. Einen Schulhund zu haben, sei das Schönste überhaupt, sind sich die Kinder einig. Stolz blicken sie auf ihren Bobby, der an zwei Vormittagen bei ihnen in der Klasse ist.

Lernen auf mehreren Ebenen
Bobby wohnt nicht in der Schule, sondern gehört Lehrerin Nina Pacolli. An zwei Vormittagen pro Woche ist er in der Klasse. Im Zuge der Pfötchenstunde arbeitet Nina Pacolli mit ihm auch in kleineren Gruppen in anderen Klassen. So kommt jede Klasse in den Genuss des Schulhundes. Bevor sie jedoch mit Bobby in die Klasse geht, bespricht sie mit den Kindern die Regeln, erst dann betritt Bobby den Raum.
“Alle Kinder in der Schule wissen, wie sie sich gegenüber unserem Schulhund verhalten müssen.” Die Ausbildung zum staatlich geprüften Schulhund dauert fast eineinhalb Jahre. Jedes Jahr müssen Bobby und sein Frauchen Nina bei einer Prüfung zeigen, dass sie für diese Aufgabe geeignet sind. “Es ist rührend zu sehen, wie die Kinder sich um Bobby kümmern und Rücksicht auf ihn nehmen”, erzählt Lehrerin Nina Pacolli. Ihre Schüler freuen sich immer auf die Tage, an denen der Schulhund sie begleitet. “Die Motivation der Kinder ist mit Bobby im Klassenzimmer noch größer”, berichtet sie. Die Schüler lesen Bobby einzeln vor, lösen Aufgaben, die er ihnen an den Tisch bringt, oder lernen, frei Geschichten zu erzählen.

Positive Lernatmosphäre
Wer die Klasse betritt, bemerkt sofort: Es ist auffallend ruhig, die Kinder sind zufrieden und konzentriert bei der Arbeit. Sie wissen, dass es leise sein muss, wenn Bobby zu Besuch ist. Fleißig arbeiten sie an ihren Tischen an unterschiedlichen Aufgaben. Manche lösen Rechenaufgaben mithilfe von Leckerlis, andere gestalten aus Gemüse und Obst ein Bild auf einem Teller, das Bobby später im Rahmen einer erzählten Geschichte genießen darf. “Wir haben Stofftiere, in denen ich verschiedene Aufgaben für die Kinder verstecke. Bobby holt sich die Tiere und bringt sie den Schülerinnen und Schülern”, erklärt Pacolli. Das Lernen bereitet so besonders Freude. Rechenaufgaben werden logisch und sind schnell gelöst.

Ruheraum für den Hund
Doch so ein Schultag ist auch für Schulhund Bobby anstrengend. Wenn er müde ist, zieht er sich auf seinen Platz hinter dem Lehrerpult zurück. “Wenn er dort liegt, darf ihn niemand mehr stören. Das wissen die Kinder, dann braucht er eine Verschnaufpause”, erklärt Nina Pacolli. Einen Unterricht ohne ihren vierbeinigen Freund können sich die Kinder inzwischen kaum mehr vorstellen. “Als ich vor der ersten Klasse erfahren habe, dass wir einen Schulhund bekommen, war ich voller Vorfreude. Bobby gehört zu uns”, sagt Elias Noel stolz. Charlotte und Bella betonen, wie flauschig er ist und wie geborgen sie sich bei ihm fühlen. Für ihren besonderen Klassenkameraden sorgen alle liebevoll und wachsen dabei sozial und fachlich über sich hinaus. Auch Lehrerin Nina Pacolli weiß von den vielen Vorteilen einer tiergestützten Pädagogik und möchte diese aus ihrem Unterricht nicht mehr missen. BVS












