Ein Debakel zum Jahresabschluss

Sport / 13.12.2025 • 16:54 Uhr

Altach präsentierte sich in Ried in “Geberlaune” und war am Ende mit dem 0:3 noch gut bedient.

Ried Cheftrainer Fabio Ingolitsch hatte vor der Partie vor einem “grausamen Spiel” gewarnt, dass es am Ende eines aus Sicht der Altacher wurde, hatte er jedoch nicht erwartet. Seine Mannschaft war dem Druck der Rieder einfach nicht gewachsen. Offensiv lief gar nichts zusammen und am Ende musste sich auch die beste Defensive der Liga geschlagen geben. Der Aufsteiger feierte in den Duellen mit Altach den 18. Sieg, einen sehr überzeugenden zudem. Altach hingegen muss ausgerechnet mit Beginn der Winterpause ein wahres Debakel verdauen.

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Eine Anlaufzeit war nicht gefragt. Zwischen Aufsteiger Ried und Altach ging es im 38. Aufeinandertreffen gleich von Beginn an so richtig zu Sache. Zwar brauchten die Innviertler drei Versuche, ehe SR Emil Ristoskov den Anstoß auch gelten ließ, doch dann dauerte es gerade einmal 35 Sekunden, ehe SCRA-Torhüter Dejan Stojanovic erstmals zugreifen musste und bei einem Abschluss von Nicolas Bajlicz kleinere Probleme bekundete. Es sollte der Start in eine Partie werden, die von Zweikämpfen, Aggressivität und vielen Eins-zu-Eins-Duellen geprägt war. Garniert wurde das Ganze durch Torraumszenen hüben wie drüben. So war Altach erstmals mit einem Eckball gefährlich – nach 285 Sekunden.

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Martin Rasner gegen Ousmane Diawara. gepa

Nach gut 20 Minuten ließ die Intensität ein wenig nach, beide Teams konzentrierten sich auf eine gute Defensive und darunter litt das Angriffsspiel. Weil bei Altach Patrick Greil von den Riedern gut aus dem Spiel genommen wurde, blieben die Offensivversuche meist Stückwerk. Bälle in die Tiefe blieben zu diesem Zeitpunkt ebenso Mangelware, wie Möglichkeiten vor dem Tor. Da nutzte wenig, dass die Vorarlberger das Geschehen auf dem Platz mehr und mehr in den Griff bekamen.

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Sehr früh geprüft: Dejan Stojanovic. gepa

Zweite Druckphase

Doch nach einer halben Stunde kam die Intensität zurück ins Spiel. Weil Ried mehr Druck ausübte und sich bei Altach Fehler einschlichen. So in Minute 34, als sich Ouédraogo leicht ausspielen ließ, was eine gefährliche Situation mit anschließendem Eckball entstehen ließ. Die Rechnung für ihre Nachlässigkeit bekamen die Rheindörfler aber noch vor der Pause präsentiert. So ließ sich Massombo vor einem Flankenball düpieren, Koller und Ouédraogo können nicht klären und der völlig freistehende Ex-Altacher Ante Bajlic brachte das Leder sehr routiniert im Netz unter – 1:0 (43.).

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Ante Baljic sorgte für den späten Treffer in der ersten Hälfte. gepa

Admiral Bundesliga

17. Spieltag

SV Ried vs SCR Altach 3:0 (1:0)

Ried, BWT Oberösterreich Arena, 3220 Zuschauer, SR Emil Ristoskov (K)

Torfolge: 43. 1:0 Bajlic, 61. 2:0 Rossdorfer, 80. 3:0 Havenaar (Kopfball)

Gelbe Karten: 18. Koller (Altach/Foulspiel), 37. Sollbauer (Ried/Unportlichkeit), 39. Diawara (Altach), 41. Havenaar (Ried), 55. Milojevic, 65. Greil (beide Altach/alle Foulspiel), 66. Buxman (Ried-Cotrainer), 68. Bähre (Altach/Foulspiel)

Gelb-Rote Karte: 73. Massombo (Altach/Unsportlichkeit, Foulspiel)

SV Ried (3-4-3) Leitner – Havenaar (90./+ 1 Weissenbacher), Sollbauer, Steurer – Bajic, Rasner (78. Boguo), Mayer (90./+ 1 Kirnbauer), Pomer – Bajlic (90./+ 1 Wernitznig), Kiedl, Rosssdorfer (85. Scherzer)


SCR Altach (3-4-3) Stojanovic – Milojevic (60. Demaku), Zech, Koller (85. Jäger) – Sandro Ingolitsch, Massombo, Bähre (85. Oswald), Ouédraogo – Mustapha (77. Hrstic), Diawara (77. Yalcin), Greil

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Ein Debakel zum Jahresabschluss
Marlon Mustapha. gepa

Keine Wechsel gab es zur Pause, auch taktisch blieb bei Altach zu Beginn der zweiten Hälfte alles beim Alten. Einzige Ausnahme: Alle acht Einwechselspieler waren nun im Aufwärmmodus. Und so wunderte es nicht, dass Trainer Ingolitsch nach 15 Minuten ohne besondere Ereignisse nach einer Stunde reagierte und Vesel Demaku für Filip Milojevic einwechselte.

Frühe Vorentscheidung

Demaku war erst wenige Sekunden im Spiel, da sorgte Rieds Fabian Rossdorfer für die Vorentscheidung. Nach einem Eckball und einem verlorenen Kopfballduell von Koller war es der 20-jährige Mittelfeldspieler, der im Tumult vor dem SCRA-Tor am schnellsten reagierte und das Leder ins Netz spitzelte (61.). Noch im Vorfeld hatte man vor den Standards der Hausherren gewarnt, doch nun war man in die Falle getappt. Ried wirkte zu dem Zeitpunkt entschlossener, aggressiver und zielstrebiger. Altach hingegen ließ sich den Schneid abkaufen. Das Spiel nämlich wurde zusehends ruppiger.

Und so reagierte die Altacher Bank ein weiteres Mal, nunmehr mit einem Doppeltausch. Wenngleich etwas verspätet. Denn das Duo Fetahu/Hrstic stand schon bereit, als Ingolitsch sich anders entschied. Fetahu musste zurück in die Aufwärmrunde, dafür kamen Hrstic und Yalcin neu ins Spiel (77.).

Ein Debakel zum Jahresabschluss
Das Tor zum 0:2. gepa

Doch es war an diesem kalten Samstagabend schon zu spät, um Ried noch einmal zu fordern. Mehr noch, die Innviertler schlugen ein drittes Mal eiskalt zu. Und wieder nach einer Standardsituation. Havenaar war per Kopf nach einem Eckball zur Stelle und erzielte das 3:0 (80.). Ein Ergebnis, das den Platzsprecher zum Spruch leiten ließ: “Ja, ist denn schon Weihnachten.” Für Altach aber gab es nichts zu feiern.

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Denn jetzt spielte nur noch eine Mannschaft Fußball, die SV Ried. Altach zerfiel in seine Einzelteile, von Gegenwehr war nichts mehr spürbar. Immer wieder setzten sich die Gastgeber im Strafraum fest und vergaben Möglichkeiten auf mehr Tore. Zudem passte zum Altacher Spiel, dass Massombo mit Gelb-Rote vorzeitig unter die Dusche musste.

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Aufwärmen in der Rieder Arena bei bitterkalten Temperaturen. gepa
Ein Debakel zum Jahresabschluss
Auf dem Weg nach Ried . . . Die Altacher waren schon da ….VN
Ein Debakel zum Jahresabschluss
… bleibt zu hoffen, dass dies es bei diesen “Klebern” bleibt.VN