“Kunst am Berg” startet am Wochenende Malen

VN / 19.12.2025 • 12:43 Uhr
17 Hobby-Künstlerinnen und -Künstler zeigen ihre Werke an den kommenden drei Wochenenden (20./21., 27./28. Dezember und 3./4. Jänner, jeweils von 13 bis 16 Uhr).
17 Hobby-Künstlerinnen und -Künstler zeigen ihre Werke an den kommenden drei Wochenenden (20./21., 27./28. Dezember und 3./4. Jänner, jeweils von 13 bis 16 Uhr).

Sulzberger Arge zeigt an den kommenden drei Wochenenden ihre Arbeiten.

Sulzberg In der ehemaligen Sattlerei von Jakob Fink, direkt am Sulzberger Dorfplatz, haben die in der Arge Kunst am Berg zusammengeschlossenen Hobby-Künstlerinnen und -Künstler am Wochenende schon zum zweiten Mal eine Ausstellung eröffnet und zeigen ihre Werke auch an den kommenden drei Wochenenden (20./21., 27./28. Dezember und 3./4. Jänner, jeweils von 13 bis 16 Uhr).

Gemeinsam macht es mehr Spaß

Die Arge Kunst am Berg entstand auf Initiative des langjährigen Milchwirtschaftsexperten und Qualitätsmanagers Othmar Bereuter, der 2019 nach seiner Pensionierung sein Hobby intensivierte und schnell Gleichgesinnte fand, denn „gemeinsam macht es viel mehr Spaß, man kann einander helfen und sich gegenseitig inspirieren – und als Gruppe hat man auch die Möglichkeit, Ausstellungen zu organisieren“, sieht Bereuter große Vorteile in der Arbeitsgemeinschaft, die 2022 gegründet wurde und in der aktuell 19 Hobby-Künstlerinnen und -Künstler organisiert sind. „Die meisten aus Sulzberg, einer aus Au und zwei aus Alberschwende“, listet Bereuter auf, der jetzt seine zweite große Ausstellung in Sulzberg organisiert, nachdem er – dank seiner guten Vernetzung mit Kunstschaffenden im benachbarten Allgäu – erst im Frühjahr eine grenzüberschreitende Ausstellung in Lindenberg organisieren konnte. Es war ein voller Erfolg, freut sich Bereuter im Rückblick. „Mehr als 2000 Besucher haben diese Ausstellung besucht und die Rückmeldungen waren sehr motivierend.“

Thomas Wörndle ist nicht nur seit vielen Jahren leidenschaftlicher Maler, er ist auch Krippenbauer und ergänzt die Ausstellung – so wie einige andere Arge-Mitglieder – mit seinen Krippele.
Thomas Wörndle ist nicht nur seit vielen Jahren leidenschaftlicher Maler, er ist auch Krippenbauer und ergänzt die Ausstellung – so wie einige andere Arge-Mitglieder – mit seinen Krippele.

So viele werden es bei dieser Ausstellung natürlich nicht werden, aber die gut besuchte Vernissage war ein guter Anfang für die sechs Ausstellungstage an den nächsten drei Wochenenden. Unter den Eröffnungsgästen waren auch Sulzbergs Bürgermeister Johannes Feurle, der der Arge zu ihrer Ausstellung gratulierte und zusicherte, dass die Gemeinde die Aktivitäten der Gruppe auch weiterhin unterstützen werde. Dabei war auch Pfarrer Pater Abedon, Juliana Krump, Leiterin des Kulturbüros Bregenzerwald, Ingrid Hueber und der 89-jährige Dieter Leisner vom befreundeten Kunstkreis Oberstaufen, mit dem die Ausstellung in Lindenberg organisiert wurde.

Seit drei Jahren teilt Othmar Bereuter seine Leidenschaft für das Malen mit Gleichgesinnten in der Arge Kunst am Berg Sulzberg. PETER STRAUSS
Seit drei Jahren teilt Othmar Bereuter seine Leidenschaft für das Malen mit Gleichgesinnten in der Arge Kunst am Berg Sulzberg. PETER STRAUSSpeter strauss

„Winter“ in der Ausstellung

Seit der Ausstellung in Lindenberg haben sich Arge-Mitglieder dem Thema „Winter“ gewidmet und die Exponate vermitteln – ganz im Gegensatz zur frühlingshaften Witterung – vorweihnachtliches Flair. Verstärkt wird dieser Effekt auch durch die Arbeiten von Archivar Franz Vögel, dessen Hobby es ist, alte Fotos zu bearbeiten und zu vergrößern. In der aktuellen Ausstellung zeigt er Aufnahmen aus dem Lawinenwinter 1954. „Nicht nur in Blons im Großwalsertal, wo damals eine der schrecklichsten Lawinenkatastrophen, die je den Alpenraum heimsuchten, zu beklagen war, auch bei uns in Sulzberg war die Schneeflut – wie die Bilder eindrucksvoll zeigen – außergewöhnlich.“ Einige der Arge-Mitglieder sind auch begeisterte Krippenbauer und ergänzen die Ausstellung mit ihren Krippen.

Othmar Bereuter, Bürgermeister Johannes Feurle und Pater Abidon Katai Kabwe (v. l.)
Othmar Bereuter, Bürgermeister Johannes Feurle und Pater Abidon Katai Kabwe (v. l.).

Alle Generationen

Außergewöhnlich ist auch die altersmäßige Zusammensetzung der Arge: „Wir sind für alle Generationen offen, zwischen den jüngsten und ältesten liegen mehr als fünf Jahrzehnte“, verweist Bereuter darauf, dass er selbst dieser Tage 71 Jahre alt geworden ist und deshalb aus eigener Erfahrung weiß, wie sinnvoll künstlerische Betätigung in der Pension sein kann. Frei nach Franz Kafka, der schon vor mehr als 100 Jahren wusste: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden“. Man könnte vielleicht ergänzen, dass es nicht nur darum geht, Schönes zu erkennen, sondern es auch eigenhändig festzuhalten. STP

Volles Haus bei der Vernissage zur Ausstellung „Winter“.
Volles Haus bei der Vernissage zur Ausstellung „Winter“.
Bürgermeister Johannes Feurle gratulierte der Arge zu ihrer Ausstellung und versprach, dass die Gemeinde deren Aktivitäten auch weiterhin unterstützen werde.
Bürgermeister Johannes Feurle gratulierte der Arge zu ihrer Ausstellung und versprach, dass die Gemeinde deren Aktivitäten auch weiterhin unterstützen werde.
Juliana Krump, Leiterin des Kulturbüros Bregenzerwald beim Small-Talk mit Othmar Bereuter.   
Juliana Krump, Leiterin des Kulturbüros Bregenzerwald beim Small-Talk mit Othmar Bereuter.  
Der 1936 in Dresden geborene Dieter Leisner bestätigt Kafkas Zitat: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden . . .“   
Der 1936 in Dresden geborene Dieter Leisner bestätigt Kafkas Zitat: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden . . .“  
Alte Fotos zu sammeln, zu vergrößern und bearbeiten, um sie im Archiv zu sammeln ist die große Leidenschaft von Franz Vögel. Bei der Ausstellung zeigt er u. a. Fotos
Alte Fotos zu sammeln, zu vergrößern und bearbeiten, um sie im Archiv zu sammeln ist die große Leidenschaft von Franz Vögel. Bei der Ausstellung zeigt er u. a. Fotos “Sulzberg im Katastrophenwinter 1953/54”. 
„Winter“ ist zwar das Motto der Ausstellung – Antonia Sinz, Franz und Jonas Vögel sowie Thomas Wörndle (v. l.) genossen bei der Eröffnung einen eher frühlingshaften Tag.
„Winter“ ist zwar das Motto der Ausstellung – Antonia Sinz, Franz und Jonas Vögel sowie Thomas Wörndle (v. l.) genossen bei der Eröffnung einen eher frühlingshaften Tag.
Für die musikalische Begleitung der Vernissage war Lucia Richter mit ihrer Zither verantwortlich. Zum Ausklang der Ausstellungs-Eröffnung wurde noch eifrig gesungen.
Für die musikalische Begleitung der Vernissage war Lucia Richter mit ihrer Zither verantwortlich. Zum Ausklang der Ausstellungs-Eröffnung wurde noch eifrig gesungen.