Ein Stopp auf dem Weg zur Reife

Schularbeiten, Projekte, Maturazeitung: Unsere Maturanten beenden ein hochaktives Jahr.
Bregenz. Selbst ein Schnellzug macht mal einen Stopp. Auch jener, der unsere HAK-Fünftklässler aus Bregenz mit Höchstgeschwindigkeit zur Matura fährt. Station Weihnachten. Zeit, Bilanz zu ziehen, loszulassen und die Kräfte neu zu bündeln. 5HWI-Klassenvorstand Michael Mader (45) legt seine Stirn in Falten. „Gestern hatten sie Mathe-Schularbeit bei mir. Danach jammerten sie, es sei so schwer gewesen. Das gibt mir jetzt ein wenig zu denken. Ich will meine Klasse ja fordern, aber nicht überfordern“, spricht der beliebte Klassenvorstand ehrliche Worte. Korrigiert hat er die Schularbeit noch nicht. Er wird das in aller Ruhe während der Ferien tun.
Einer stieg aus
Die Stimmung ist am Tag danach trotzdem nicht schlecht. „Es war schon schwer“, sagt Elisabeth. Sie habe dennoch ein gutes Gefühl. „Und wenn letztlich der Vierer gewinnen sollte, dann ist es ja gut“, schmunzelt das lustige Mädchen. Kollegin Kathrin stimmt zu. „Vom Gefühl her hab’ ich einen Dreier. Auf alle Fälle hatten wir genug Zeit für die zu lösenden Aufgaben.“ Leider ging die Maturaklasse eines ihrer Mitglieder verlustig. Ein Bub. „Es ist ein Jammer“, tut’s Michael Mader weh. „Er habe keine Motivation mehr, sagte er mir. Ich hab’ noch mit seiner Mutter gesprochen. Leider nützte es nichts.“ Statt 29 Schülerinnen und Schüler sind es jetzt nur noch 28.
Hightech und Neandertal
Während die Tage kürzer wurden, stiegen proportional dazu Fantasie und Kreativität der Reifeprüfungs-Kandidaten. Der Beleg dafür ist die erst kürzlich fertiggestellte Maturazeitung. Ein Feuerwerk an Ideen und Originalität. Unter dem Motto „Hightech meets Neandertal“ haben die Schüler eine Fotoserie geschossen, die jeden von ihnen als Urmensch mit einem Objekt des digitalen Zeitalters zeigt. Daneben stehen kurze Biografien. Auch ihrem Image als Informatik-Klasse wurden die angehenden Maturanten in ihrer Zeitung voll gerecht. So findet sich im Hochglanz-Printprodukt ein ergänzendes Online-Angebot. Durch Einscannen eines QR-Codes können sich die Leser digital zusätzliche Informationen verschaffen.
Ökonomie-Spiel
Die Kreativität macht aber auch vor den ehrenwerten Pädagogen der Fünftklässler nicht halt. Bei BWL-Lehrer Josef Eder steht derzeit gerade ein faszinierendes Ökonomie-Spiel-Projekt an. Die Klasse spielt Regierung, Unternehmen, Privathaushalte. In diesem ökonomischen Dreieck werden für den Zeitraum einer Regierungsperiode ein BIP weiter entwickelt, Unternehmensbudgets und Lohnkalkulationen sowie Privathaushaltspläne erstellt. Den Schülern gefällt’s.
Noch mehr allerdings gefällt ihnen die baldige Aussicht auf Weihnachtsferien. Wer will’s ihnen verübeln.
Wenn letztlich der Vierer gewinnen sollte, dann ist es ja gut.
Elisabeth Winkler
