Eine Stätte für Fußball und Open-Air-Konzerte

Vorarlberg / 25.07.2013 • 20:04 Uhr

Ein Eventarena für ­Lustenau? Im Herbst wird eine Machbarkeitsstudie präsentiert.

Lustenau. „Eventarena“. Eigentlich klingt das unlustenauerisch. Doch diejenigen, die sich seit geraumer Zeit mit diesem Begriff auseinandersetzen, geraten ins Schwärmen. Eventarena steht für einen Ort, wo Profifußballspiele genauso stattfinden sollen wie große Freiluftkonzerte. „Wobei nicht die Schwärmerei als Grundlage für eine Entscheidung zugunsten des Projekts herhalten soll. Sondern ein klares, durchdachtes Konzept, welches überzeugt“, macht Alexander Nussbaumer (40), Chef des Projektentwicklers ZIMA und gleichzeitig einer der Hauptsponsoren von Austria Lustenau, klar. Das Konzept sieht ein Betreibermodell vor, das sich selbst trägt. Das heißt: Entweder im Millennium Park Süd oder im neuen Gewerbegebiet Heitere soll eine Arena entstehen, deren Betrieb die Erhaltungskosten hereinspielt. Das Objekt ist gleichzeitig ein modernes Fußballstadion und eine multifunktionale Eventstätte, die sich vor allem auch für die Abhaltung von großen Freiluftkonzerten eignen soll. „So etwas wäre in Vorarlberg einzigartig“, sagt Alexander Nussbaumer. „Es gibt nirgends im Land einen behördlich genehmigten Ort zur Durchführung von Musikveranstaltungen mit circa 15.000 Zuschauern. Ein Ort, der auch die notwendigen Fluchtwege – und zwar nicht nur für die Tribüne – aufweist“, so Nußbaumer weiter.

8000 bis 10.000 Zuschauer

Das Fußballstadion selbst böte zwischen 8000 und 10.000 Zuschauern Platz. „Das wäre für unsere Austria die richtige Größenordnung“, hat Austria-Lustenau-Präsident Hubert Nagel (62) klare Vorstellungen von der möglichen neuen Spielstätte des Klubs. Und weiter: „Wir wollen vor allem ein funktionales Stadion. Kein sogenanntes Schmuckstück mit teuren Elementen, die niemand braucht. Es soll schlicht und zweckmäßig sein. Ein Klub wie die Austria mit seinem eigenen Charakter sollte sich darin entfalten können“, entwirft Nagel das Bild einer idealen Austria-Fußballarena. Klar ist dem Präsidenten auch, dass der Verein im Falle der Realisation des Projekts Verantwortung für das Funktionieren des Betriebes übernehmen müsste. „Da ist jeder unserer Funktionäre gefordert.“

Auch FC einbinden

Vertrauen in die Austria hat jedenfalls Bürgermeister Kurt Fischer (49). „Der Verein agiert seit 15 Jahren schuldenfrei im Profifußball. Das ist nicht selbstverständlich und rechtfertigt ein Grundvertrauen“, so Fischer. Selbstverständlich muss das Stadion auch die Entwicklung des FC berücksichtigen, sind sich alle Beteiligten einig. Gemeinsam mit dem anerkannten Stadionentwickler Klaus Binz aus Deutschland wird das Nutzungsprojekt, das auch Verkehrsfragen beantworten soll, entwickelt. „Erst mit einem fertigen und herzeigbaren Konzept möchte ich dann bei den anderen Körperschaften vorstellig werden“, betont Kurt Fischer. Das Projekt würde in etwa 15 Millionen Euro kosten. Klar ist für Fischer: „Das Reichshofstadion wird nie mehr zeitgemäß. Durch das Hochwasserprojekt RHESI verlieren wir zudem alle Parkplätze und Trainingsfelder.“

Vorbild Ried?

Die Vorarbeiten gehen indes weiter. So wurde mittlerweile auch der Lustenauer Konzertveranstalter Hannes Hagen (40) in die Konzepterstellung eingebunden. „Eine Freiluftarena für viele Zuschauer mit einem entsprechenden Fluchtwegekonzept haben wir bisher nicht. Es wäre reizvoll, so etwas zu bekommen“, meint Hagen. Konzeptentwickler Nussbaumer wird sich am kommenden Dienstag die Arena in Ried anschauen. Das dortige Stadion entspricht in puncto Dimension in etwa dem, was sich die Betreiber für Lusten­au vorstellen.

Ein Stadion, das gleichzeitig auch eine große Konzertarena ist, wäre bei uns einzigartig.

Alexander Nussbaumer