Vielzahl tierischer Emporkömmlinge

Vorarlberg / 29.07.2013 • 20:02 Uhr
Die Wespenspinne war schon einmal bei uns heimisch, wurde zwischenzeitlich zurückgedrängt und ist jetzt wieder massiv da; profitiert vom warmen Wetter; die Wespenspinne ist harmlos und produziert „künstlerisch anspruchsvolle“ Netze.

Die Wespenspinne war schon einmal bei uns heimisch, wurde zwischenzeitlich zurückgedrängt und ist jetzt wieder massiv da; profitiert vom warmen Wetter; die Wespenspinne ist harmlos und produziert „künstlerisch anspruchsvolle“ Netze.

Auch bei Insekten und Spinnentiere gewinnt Vorarlberg an Internationalität.

Dornbirn. Die Mobilität im Personen- und Warenverkehr ist ein Grund, der gezielte Import ein anderer – Tatsache ist: Die heimische Tierwelt erfährt nicht nur bei Lebewesen im Bodensee eine dynamische Entwicklung, sondern auch bei vielen anderen kleinen Geschöpfen, die in unseren Regionen kreuchen, fleuchen und krabbeln. inatura-Biologe Klaus Zimmermann (54) weiß über viele Insekten und Spinnentiere zu erzählen, die sich gerade in den letzten Jahren bei uns stark ausgebreitet haben. Eine andere Erklärung für diesen Umstand ist auch der generelle Anstieg der Temperaturen in unseren Breiten.

„Wir müssen“, sagt Zimmermann, „die Entwicklungen genau beobachten. Es kann sehr leicht vorkommen, dass neue Insekten- oder Spinnenarten die alten verdrängen. Das ist nicht immer gut.“ Allerdings: Die meisten der tierischen Emporkömmlinge sind harmlos. Doch wie der Buchsbaumzünsler gezeigt hat, kann schon ein Schädling ausreichen, um große Unannehmlichkeiten zu verursachen.

Der Buchsbaumzünsler begann im Vorjahr sein Unwesen zu treiben. Im heurigen Jahr wütete er noch viel schlimmer. Fast alle Buchsbäume fielen ihm zum zum Opfer – die VN berichteteten. Zu den faszinierendsten der neuen Siedler zählen allein durch ihr Aussehen der verschiedenfarbige asiatische Maikäfer und die Wespenspinne, die zwar „gefährlich“ aussieht, aber völlig ungefährlich ist.

Der Feldschnurfüßler gilt als der Tausendfüßler von Röns, weil er dort vom wissenschaftlichen inatura-Experten Klaus Zimmermann entdeckt wurde; kann in Massen auftreten; produziert Humus und ist daher nützlich.

Der Feldschnurfüßler gilt als der Tausendfüßler von Röns, weil er dort vom wissenschaftlichen inatura-Experten Klaus Zimmermann entdeckt wurde; kann in Massen auftreten; produziert Humus und ist daher nützlich.

Die Zapfenwanze wurde aus dem mediterranen Raum in unsere Breiten eingeschleppt; hält sich gerne in der Nähe von Gärten und Häusern auf; ernährt sich vom Saft aus den Nadeln der Bäume.

Die Zapfenwanze wurde aus dem mediterranen Raum in unsere Breiten eingeschleppt; hält sich gerne in der Nähe von Gärten und Häusern auf; ernährt sich vom Saft aus den Nadeln der Bäume.

Die Feuerlibelle wurde bei uns 1993 zum ersten Mal beobachtet; kommt aus Nordafrika und tritt insbesondere in heißen Sommern stark auf. Deswegen ist die Feuerlibelle im Vormarsch. Sie ist unschädlich.

Die Feuerlibelle wurde bei uns 1993 zum ersten Mal beobachtet; kommt aus Nordafrika und tritt insbesondere in heißen Sommern stark auf. Deswegen ist die Feuerlibelle im Vormarsch. Sie ist unschädlich.

Der Asiatische Marienkäfer wurde als Blattlauskiller in Holland eingeführt und fand dann vor einigen Jahren den Weg zu uns. Er ist ein Nützling. Er kann in unterschiedlichen Farben vorkommen und hat mehr Punkte als der heimische Marienkäfer.

Der Asiatische Marienkäfer wurde als Blattlauskiller in Holland eingeführt und fand dann vor einigen Jahren den Weg zu uns. Er ist ein Nützling. Er kann in unterschiedlichen Farben vorkommen und hat mehr Punkte als der heimische Marienkäfer.

Die Feuerwanze kann in manchen Gärten in Massen auftreten; aufgrund der Signalfarbe glauben viele, sie sei ein Schädling. Ist sie aber nicht. Die Feuerwanze ist ein harmloser Pflanzensaftsauger und unschädlich.

Die Feuerwanze kann in manchen Gärten in Massen auftreten; aufgrund der Signalfarbe glauben viele, sie sei ein Schädling. Ist sie aber nicht. Die Feuerwanze ist ein harmloser Pflanzensaftsauger und unschädlich.

Der Buchsbaumzünsler ist der Schädling des Jahres; wurde aus Asien importiert und fraß als Raupe alle Buchsbäume auf. Es besteht Hoffnung, dass Vögel ihn sich als Lieblingsmahlzeit aussuchen – ohne sich daran zu vergiften.

Der Buchsbaumzünsler ist der Schädling des Jahres; wurde aus Asien importiert und fraß als Raupe alle Buchsbäume auf. Es besteht Hoffnung, dass Vögel ihn sich als Lieblingsmahlzeit aussuchen – ohne sich daran zu vergiften.

Die Bernstein-Waldschabe ist ein relativ junger Bewohner in unseren Regionen und wurde vor rund zehn Jahren zum ersten Mal beobachtet. Sie ernährt sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und ist daher nützlich.

Die Bernstein-Waldschabe ist ein relativ junger Bewohner in unseren Regionen und wurde vor rund zehn Jahren zum ersten Mal beobachtet. Sie ernährt sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und ist daher nützlich.