Fußballstätten als Herausforderung

Bis 2020 wird das Reichshofstadion alle Trainings- und Parkplätze verlieren.
Lustenau. Das Schwungrad in der Lustenauer Stadion-Frage fängt an sich zu drehen. In zwei bis drei Wochen will der Projektentwickler und Austria-Sponsor Alexander Nußbaumer (40) sein Nutzungs- und Betriebskonzept für eine Eventarena mit Fußball-Veranstaltungen als Schwerpunkt in der Gemeinde präsentieren. Nußbaumer und sein Team haben zum Teil mit Verantwortlichen des SC Austria Lustenau mehrere Fußballstätten in Deutschland, Österreich und zuletzt in der Schweiz – die VN berichteten – besucht.
Es wurden Ideen gesammelt und die Bedürfnisse des Fußballs in Lustenau eruiert sowie das Potenzial einer neuen Stätte für große Open-Air-Veranstaltungen ausgelotet.
Auch ein Verkehrskonzept fließt in das Gesamtpaket ein. Hand in Hand dazu werden Möglichkeiten der Finanzierung des Projekts erörtert. Für Bürgermeister Kurt Fischer ist klar: „Die Gemeinde würde an Errichtungskosten nicht mehr ausgeben, als durch den Verkauf der Fläche des jetzigen Reichshofstadions zu erlösen ist.“
Geht’s gemeinsam?
Wichtig ist Fischer auch, dass die anderen Fraktionen der Kommune in den gesamten Prozess miteinbezogen werden. Von der FPÖ, der zweitstärksten Fraktion in der Lustenauer Gemeindevertretung, gab es fürs Erste eher positive Signale. Viel Arbeit wartet auf den Bürgermeister vor allem in den Gesprächen mit den Eignern jener Grundstücke, die für den möglichen Bau einer Arena entweder im Millennium-Park oder im Gewerbegebiet Heitere benötigt würden. Es soll in diesem Zusammenhang zuerst eine Grundstückseigner-Versammlung geben, um die allgemeine Stimmung zu erkunden.
Warner blieben ungehört
Tatsache ist: Die Gemeinde steht bezüglich Erhalt der Infrastruktur für den Fußball vor gewaltigen Herausforderungen. „Wir werden im Reichshofstadion bereits um 2020 herum die Trainings- und Parkplätze im Rheinvorland verlieren. Vor allem für den Nachwuchs brauchen wir neue Plätze.“ Dass das Reichshofstadion auch für den Profifußball ohne Parkplätze im Umfeld und mit einer nicht mehr zeitgemäßen Ausstattung auf der Anlage zum Problem wird, ist offensichtlich. Investitionen sind für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs mit den Auflagen der Bundesliga schon bald notwendig. Vor allem die Flutlichtanlage entspricht nicht mehr den für TV-Übertragungen notwendigen Ansprüchen.
Bitter für die Kommune: Das Reichshofstadion wurde vor erst 17 Jahren um damals 75 Millionen Schilling (5,5 Millionen Euro) umgebaut. Schon damals gab es viele Warner, die sich für einen Stadionneubau an der Peripherie der Gemeinde aussprachen.
600 Nachwuchskicker
Sanierungsbedürftig ist aber nicht nur das Reichshofstadion. Auch das FC-Stadion an der Holzstraße sowie die Trainingsplätze Wiesenrain sind in die Jahre gekommen und befinden sich in einem schlechten Zustand. „Wir werden ein Gesamtkonzept für den Fußball in Lustenau erstellen müssen“, sieht Bürgermeister Kurt Fischer Handlungsbedarf.
Bei den beiden Lustenauer Traditionsvereinen FC und Austria finden derzeit 600 Buben eine sinnvolle Freizeitbetätigung. Das soll auch in Zukunft so sein.