70 Prozent für Gesamtschule?

Vorarlberg / 06.02.2014 • 23:07 Uhr
Über Schule wird weiterhin lebhaft diskutiert und gestritten. Foto: DPA
Über Schule wird weiterhin lebhaft diskutiert und gestritten. Foto: DPA

Erste Rohdaten der großen Befragung zum Schul- Forschungsprojekt liegen vor.

Feldkirch. Er hat es gesagt. So viel ist unbestritten. Gemeint ist der Gestaltungspädagoge Prof. Olaf-Axel Burow, der den zweitägigen Workshop „Zukunftswerkstatt Schule 2030“ im Rahmen des Forschungsprojekts für eine Schule der Zehn- bis 14-Jährigen an der Pädagogischen Hochschule Vorarlbergs leitete. Er hat dort gesagt: „72 Prozent der Befragten wünschen eine Verschiebung der Bildungsentscheidung.“ Burow bezog sich dabei auf die groß angelegte Befragung zum Thema Bildung, in die 22.000 (!) Eltern, Pädagogen und Schüler eingebunden wurden. „Und er hat auch gesagt, dass sich annähernd so viele der befragten Personen eine gemeinsame Schule wünschen“, ergänzt Katharina Wiesflecker (49), Bildungssprecherin der Grünen, die bei der ausgezeichneten Veranstaltung anwesend war. „Jawohl, er hat das gesagt“, bestätigt auch Gabriele Böheim-Galehr (54), Vizerektorin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, die das Forschungsprojekt koordiniert.

„Falsches aufgegriffen“

„Aber“, so behauptet Böheim, „Burow hat da etwas Falsches in einem Gespräch aufgegriffen. Die Zahlen sind nicht richtig.“ Es gebe zwar bereits erste Rohdaten über die Umfrage. „Aber die kann ich jetzt noch nicht bekannt geben“, rechtfertigt sich Böheim mit ihrer Pflicht zur Verschwiegenheit, bis ein umfassendes und daher aussagekräftes Resultat vorliege.

Lob für Veranstaltung

Für Katharina Wiesflecker ist hingegen klar: „Natürlich war das ein ungewollter Versprecher des Moderators. Es soll ja bei diesem Forschungsprojekt vor den Wahlen auch kein Ergebnis genannt werden, das für eine Gemeinsame Schule spricht“, interpretiert Wiesflecker die aufsehenerregende Bemerkung Burows. „Er hat damit für großes Staunen gesorgt“, hat die Grüne Landtagsabgeordnete den Sager auch atmosphärisch gespeichert. Wiesflecker war neben zahlreichen Schulleitern, Lehrern, Schulaufsichtsorganen, Eltern, Kammervertretern, Gewerkschaftern als Bildungssprecherin geladen. 70 bis 80 Personen nahmen am Workshop teil. „Zu spüren war eine hohe Motivation und viel Engagement“, lobt Wiesflecker die Veranstaltung.

Phantom Wahlen

Ihr Resümee: „Das Ergebnis ist ein klarer Auftrag an die Politik, sprich die ÖVP Vorarlberg, endlich eine Entscheidung zu treffen. Die Strategie der ÖVP, diese Entscheidung erst nach der Landtagswahl zu treffen, ist geplatzt.“ Die Grünen schlagen vor, das Forschungsprojekt bereits jetzt in Richtung Umsetzung auszurichten.

Passieren wird das nicht. Erst 2015 sollen die Ergebnisse mit den entsprechenden Analysen präsentiert werden.

Das Forschungsprojekt soll in Richtung Umsetzbarkeit ausgerichtet werden.

Katharina Wiesflecker
asdf Foto: ???
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