Über den Arlberg zum Lehrerdiplom

Vorarlberg / 08.07.2014 • 21:27 Uhr
Universitäres Flair wird auch die Ausbildung der Pflichtschullehrer ab dem Studienjahr 2015 haben.  Foto:APA
Universitäres Flair wird auch die Ausbildung der Pflichtschullehrer ab dem Studienjahr 2015 haben. Foto:APA

Angehende Pädagogen werden Teile ihres Lehramtsstudiums in Tirol zu absolvieren haben.

Feldkirch. Das Grundkonzept der Lehrerausbildung für Vorarlberger Studenten steht. Kernpunkt dabei: Die angehenden Vorarlberger Pädagogen im Pflichtschulbereich können nicht mehr alle Studienabschnitte und -fächer im Land absolvieren. Allerdings: Sie werden auch weiterhin – egal für welchen Schultyp – sehr viel im Land machen können. Im sogenannten Entwicklungsverbund West, der das Lehramtsstudium für Studenten in Tirol und Vorarlberg regelt, haben die vier angeschlossenen Bildungseinrichtungen einen grundsätzlichen Konsens über die Ausbildung von Lehrern aller Schultypen erzielt. Die vier Ausbildungsstätten sind die Universität Innsbruck als federführende Institution, die Pädagogische Hochschule Tirol, die Pädagogische Hochschule Vorarlberg und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein in Stams.

Kooperation

„Wir haben in kooperativer Art und Weise die Grundlagen für die PädagogInnenausbildung neu erarbeitet“, sagen der Vizerektor für Lehre und Studierende an der Universität Innsbruck, Roland Psenner (64), und der Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Ivo Brunner (63), unisono. „Es gibt nichts, was nicht grundsätzlich auch in Vorarlberg angeboten wird. Aber es wird künftig nicht möglich sein, im Laufe eines Studiums alles an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg zu absolvieren“, erklärt Brunner. Den vier Ausbildungsstätten wurden sogenannte „Leads“ für bestimmte Bereiche zugeteilt. Den „Lead“ für die Primar- und Elementarausbildung hat die PH Vorarlberg, die Universität Innsbruck ist im Bereich Sekundarlehrerausbildung verantwortlich, die PH Tirol für die Berufsschullehrerausbildung und die KPH Edith Stein in Stams für den Bereich Inklusion. Was nicht heißt, dass nicht alle Institutionen nicht auch Studienteile aus anderen Bereichen anbieten.

Feinabstimmung

„Es ist uns gelungen, was im Entwicklungsverbund Ost und dem Entwicklungsverbund Salzburg mit Oberösterreich nicht gelungen ist: Gemeinsam eine elementare Struktur für die künftige Lehrerausbildung auf die Beine zu stellen“, betont Roland Psenner. Bis Ende Juni wurden die Basiscurricula für die verschiedenen Studienzweige erstellt. „Jetzt geht es um den mühevollen Prozess der Feinabstimmung und der Gewährleistung von Studierbarkeit. Soll heißen: Die Studenten sollen nicht unzumutbar von einem zum anderen Ort pendeln müssen“, erklärt Brunner.

Die PH Vorarlberg werde sich bemühen, so viel wie möglich im Land anzubieten. „Natürlich braucht es dazu die notwendigen Gruppengrößen. Wir werden sicher nicht immer alles im Land anbieten können. Allerdings gilt die Devise: Je mehr sich der Student seinem Abschluss nähert, desto mehr soll er in Vorarlberg tätig sein können.“

Neue Qualität

Klar ist, dass die Uni Innsbruck bei aller Kooperationsbereitschaft die Oberhoheit in der Lehrerausbildung für alle Lehrer erlangen wird. „Wir bekommen jedoch auf alle Fälle eine Aufwertung des Studiums“, beschwört Brunner die Qualität der künftigen Pädagogenausbildung. Geht alles nach Plan, werden die künftigen Lehrer ihr Studium ab dem Studienjahr 2015 nach den neuen Richtlinien zu absolvieren haben.

Lehrerausbildung neu

Vier Jahre Bachelorstudium, danach Induktionsphase mit berufsbegleitendem Master-Studium in der Dauer von ein bis eineinhalb Jahren.

Ausbildungsstätten:

» Universität Innsbruck: Ausbildungszentrale und federführend für die Ausbildung der Sekundarlehrer

» Pädagogische Hochschule Vorarlberg: „Lead“ im Bereich Primar- und Elementarlehrerausbildung

» Pädagogische Hochschule Tirol: „Lead“ in der Ausbildung von Berufsschullehrern

» Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein in Stams: „Lead“ für den Bereich Inklusion und pädagogische Schwerpunkte.