Keine Äpfel in der Regierung

Nicht nur für Apple-Fan Johannes Rauch hat sich im neuen Amt einiges verändert.
BREGENZ. 24 Stunden nach der Angelobung hat der Alltag im Landhaus in Bregenz bereits Einzug gehalten. Einiges hat sich verändert, neue Akteure befinden sich an den Schalthebeln der Macht. Gravierende Veränderungen verlangen teils sehr detaillierte Umstellungen.
Donnerstag, 15 Uhr. Die Übersichtstafel im zweiten Stock wurde bereits aktualisiert: Landesrätin Katharina Wiesflecker (50), Zimmer 242. Besagtes Zimmer ist leer. Die Schnipsel auf dem Tisch verraten allerdings, wer hier zukünftig arbeitet. Der Name der Grünen-Landesrätin ist auf den neuen Schildern für die Postfächer zu lesen. Erst vor wenigen Stunden übergab Greti Schmidt (ÖVP, 60) das Amt an Wiesflecker.
Keine Eingewöhnungsphase
Leeres Büro, weil Katharina Wiesflecker zu diesem Zeitpunkt im fünften Stock von Tür zu Tür geht. Sie begrüßt ihre zukünftigen Mitarbeiter. Der erste Kontakt im Büro für Gesellschaft und Soziales wird sofort zum Fachgespräch. Ihre erste Amtshandlung hat die Soziallandesrätin bereits hinter sich: „Ich war um 9 Uhr bei einer Tagung“, erzählt sie. Nicht die Einzige, die Bekanntschaft mit dem sprichwörtlichen kalten Wasser machte.
Johannes Rauch (55) sitzt in seinem neuen Büro im dritten Stock und arbeitet an ungewohnter Gerätschaft: „Kein Apple mehr, das ist sehr traurig“, sagt er scherzhaft und fügt hinzu: „Alles ist neu: PC, Handy, Passwörter.“ Die Wand zieren noch alte Bilder, auch die Zimmerpflanze stammt aus der vorherigen Regierungsperiode. Für die Raumgestaltung fehlte bisher die Zeit. Übergabesitzungen und Antrittsbesuche bestimmen den Tag, bereits am Vormittag hielt er als neuer Umwelt-Landesrat seine erste Pressekonferenz ab. Zur Mail-Beantwortung muss das Wochenende herhalten, allerdings: „Am Samstag spielt Altach, das ist ein Pflichttermin.“ Alles ohne Dienstwagen. Ihm steht zwar einer zur Verfügung, diesen teilt er sich aber mit Wiesflecker. Regierungs-Carsharing sozusagen. Zur Arbeit geht’s aber weiterhin mit dem Zug. Eines der wenigen Dinge, die sich nicht verändert haben.
Auch bei Harald Sonderegger (ÖVP, 50) hat sich wenig verändert. Die einzige Neuerung im Büro des Landtagspräsidenten ist die Person selbst. „Ich sitze jetzt im Erdgeschoß, daran muss ich mich erst gewöhnen“, meint er und lacht. Seinen Antrittsbesuch in den Klubräumen hat er schon hinter sich. Etwas Klubraum-Ähnliches besitzen nun auch zwei weitere Landhaus-Neuzugänge: Das Neos-Duo Scheffknecht/Pointner bekam ein Büro im dritten Stock zur Verfügung gestellt. Für Klubräume reicht die Mandatsstärke nicht aus.
Auch hinter den Kulissen wird emsig gearbeitet. Die Pressestelle durchforstet die Homepage nach allfälligen Fotos und Namen aus der Zeit vor der Landtagswahl 2014, die Techniker stellen Computer um und der Hausmeister wechselt die Namensschilder an den Türen aus.






