Stimmung gegen Kirchenpläne

Info- und Diskussionsabend über Bildsteiner Renovierungsprojekt: Gegner in der Mehrheit.
Bildstein. Sollten sich die Befürworter der Renovierungspläne für die Bildsteiner Wallfahrtskirche am Montagabend im örtlichen Pfarr- und Pilgersaal bewusst verstecken haben wollen, dann haben sie das gut gemacht. Die Diskussion über das vorliegende Projekt ergab im mit rund 300 Besuchern vollbesetzten Veranstaltungssaal ein klares Bild: Jene Zuseher und Zuhörer, die das mit 1,5 Millionen Euro budgetierte Vorhaben glatt ablehnten, waren in einer erdrückenden Mehrheit.
Erfolgloses Werben
Da konnten die anwesenden Vertreter von Diözese, Architekturbüro, Kunst und der örtlichen Pfarre noch so für die geplante Renovierung werben, beim Kirchen- und Wallfahrtsvolk im Saal stieß das auf wenig Resonanz. Viel war bei den Gegner von „Zerstörung“, „Überfahren“, „Ruinieren“ die Rede. Und es dauerte nach den zahlreichen Wortmeldungen gegen die vorliegenden Pläne über eine halbe Stunde, ehe um 21.05 Uhr die erste zaghafte Stimme im Sinne der Kirchenumgestaltung zu hören war.
Viele Kritikpunkte
Gerhard Waibel (40), Sprecher der Initiative gegen die umfassende Renovierung erläuterte die Sichtweise der Gegner. „Wir sind für die Beibehaltung der jetzigen Altäre, wir wollen den Marmorboden behalten, wir brauchen keine Fußbodenheizung. Die Position des Kreuzes von Jesus soll in der Mitte der Kirche in Richtung Hauptaltar bleiben“, erwähnte Waibel diese Forderungen und viele mehr. Seine Quintessenz: „Wir fordern die Verantwortlichen für die Innenrenovierung der Pfarrkirche Maria Bildstein auf, die Umsetzung der Innenrenovierung, insbesondere die Umbaumaßnahmen, unmittelbar zu stoppen.“
Pfarrer Paul Burtscher (61), der eine großangelegte Umgestaltung des Kircheninneren in Bildstein befürworten würde, bat zu Beginn der Veranstaltung um den Segen von oben für eine friedliche Veranstaltung und gab das Wort dann an die anwesenden Experten und offiziellen Vertreter von Diözese und örtlicher Pfarrgemeinde weiter. Aber so sehr sich Architekt Christian Lenz, Generalvikar Rudolf Bischof, der künstlerische Berater Hubert Matt und Bauausschuss-Vorsitzender Wilfried Kees auch bemühten, in unterschiedlicher Form das Projekt zu preisen, es hinterließ wenig Eindruck.
Nix ist fix
Massiv kritisiert wurde von einigen Diskutanten auch die von Pfarrgemeinde-Vorsitzender Annelies Böhler (49) gegenüber den VN getätigten Äußerungen, die gesammelten Unterschriften seien vielfach von Personen ohne Bezug zur Bildsteiner Wallfahrtskirche. So meldeten sich Wallfahrer aus Bregenz und Alberschwende zu Wort, um ihre Verbundenheit mit der Bildsteiner Kirche zum Ausdruck zu bringen.
Für Generalvikar Rudolf Bischof (73), der den Entwurf in seiner Rede lobte und dabei die – aus seiner Sicht – architektonischen und spirituellen Vorzüge herausstrich, sind diese Pläne keineswegs bereits umsetzungsreif. „Die Haltung der Diözese dazu ist positiv, ja. Aber sollte sich eine deutliche Stimmung dagegen breit machen, werden wir das Projekt nicht einfach durchsetzen“, machte Bischof vor der Veranstaltung klar.
Gestärkt wurde die Position der Befürworter am Montagabend nicht.
Wir fordern, die Umbaumaßnahmen unmittelbar zu stoppen.
Gerhard Waibel
