Bienen sind bereit für den Frühling

Vorarlberg / 22.03.2016 • 18:30 Uhr
Es gibt in Vorarlberg viele begeisterte Imker wie Sabine Peter aus Schwarzenberg. Foto: VN/Steurer
Es gibt in Vorarlberg viele begeisterte Imker wie Sabine Peter aus Schwarzenberg. Foto: VN/Steurer

In den vergangenen kühlen Wochen konnten Maja und Co. noch einmal Energie tanken.

Hohenems. Der Winter meinte es für die Bienen nicht so gut. Statt bei Minus Temperaturen in totaler Untätigkeit Kraft zu tanken, ließ das milde Klima die fleißigen Arbeiter nicht wirklich zur Ruhe kommen. „Sie haben dabei viel Energie liegen lassen“, meint Imker-Präsident Egon Gmeiner (71).

Doch jetzt sieht die Situation laut Experten wieder besser aus. „Die letzten Wochen waren kühl. Genau das Richtige für die Bienen, um sich vor ihrer Hauptarbeitszeit noch einmal ein bisschen zu schonen“, sieht Gmeiner die momentane Situation deutlich rosiger.

200 Jung-Imker

Bienen sind im Trend. Und jene, die mit ihnen leben und arbeiten möchten, werden immer mehr. Das wurde bei der Generalversammlung des Imkerverbandes offensichtlich. Dort gab es nicht nur einen hochinteressanten Vortrag des Imkers Armin Rauch mit der Fragestellung „Was wir wirklich tun können, damit es den Bienen und Co. besser geht?“; dort gab es auch hocherfreuliche Mitgliederzahlen zu vermelden. „Wir dürfen zur Kenntnis nehmen, dass sich heuer 200 Teilnehmer für den Imker-Anfängerkurs angemeldet haben. 40 Prozent davon sind Frauen“, berichtet der wiedergewählte Präsident Egon Gmeiner. Die Initiativen des letzten Jahres – darunter die VN-Aktion „Rettet die Bienen“ – hätten für die beliebtesten Insekten vieles zum Besseren gewendet. Natürlich kam auch das ideale Bienenwetter dazu. Die Honigproduzenten fanden durch gezielte Pflanzungen mehr Nahrung vor und konnten aufgrund des heißen und sonnigen Sommers auch überdurchschnittlich viele Arbeitstage verbuchen. Auch ihre Population hat sich wieder erhöht. Gab es bis vor zwei Jahren nur noch 6000 Bienenvölker, so sind es jetzt wieder 10.000. „Wir legen jetzt nicht nur Wert darauf, wieder mehr Bienen zu haben, sondern vor allem einheimische Tiere“, erläutert Gmeiner eine der Zielsetzungen der Vorarlberger Bienenzüchter.

Die Gefahren

Gehegt und gepflegt werden müssen die Bienen auch in den nächsten Jahren. Und vor allem widerstandsfähiger gemacht werden. Gefahr droht dabei nicht nur von einem schwindenden Nahrungsangebot, das aufgrund der zahlreichen Aktivitäten im vergangenen Jahr glücklicherweise wieder etwas größer wurde. Eine Bedrohung für die fragilen Geschöpfe stellt auch künftig die Varroamilbe dar. Wobei die gewonnenen Erkenntnisse über den Schädling Chancen auf neue Strategien bieten. „Es ist möglich, künftig Bienen zu züchten, denen die Varroamilbe nicht mehr viel anhaben kann. Das heißt: Bienen und Varroamilben können nebeneinander existieren“, erklärt Gmeiner.

Dass nicht nur Bienen für die Bestäubung wichtig sind, belegte Armin Rauch in seinem Vortrag. Es braucht dazu auch andere Insekten und eine entsprechende Vielfalt von Pflanzen.

Bienen in Vorarlberg

» 1350 Imker

» 47 Vereine

» 200 Anmeldungen für den Imker-Anfängerkurs

» 10.000 Bienenvölker

» Budget des Imkerverbandes: 100.000 Euro

» Präsident: Egon Gmeiner