Häusle und Häusle
Der in aller Munde befindliche Umweltskandal trägt einen Namen: Häusle. Auf dem Areal des traditionsreichen Abfallwirtschafts-Unternehmens tummelten sich gestern Gesellschafter, Ermittler, Politiker, Behördenvertreter, Geschäftsleiter. Die meisten von ihnen sind dort seltene Gäste, deren Anwesenheit den besonderen Umständen geschuldet ist.
Im Areal befanden sich aber auch andere. Und zwar jene, die jeden Tag inmitten von Unrat, Müll und Gestank ihr Tagwerk verrichten – die Arbeiter. Sie sind nicht der „böse Häusle“, das Unternehmen, dessen Reputation von einigen wenigen zumindest mittelfristig entsorgt wurde.
Die Müllmänner, die Fahrer, die Maschinisten, Sortierer und Spezialisten aller Art können großteils nichts für das, was bei ihrem Arbeitgeber passierte. Sie taten und tun, was ihnen angeordnet wird. Sie sind diejenigen, die mit ihren Lkw durch die Gemeinden fahren und uns von dem befreien, was wir täglich produzieren – dem Müll.
Es geht ihnen nicht gut. Durch die groß angelegten Untersuchungen müssen sie derzeit Sonderschichten einlegen, haben zum Teil nicht einmal an Wochenenden frei. Hinzu kommen Zukunftsängste. Wie geht es mit dem Unternehmen weiter? Wie sicher sind ihre Jobs?
Daran denken wir vielleicht alle, wenn wir die Häusle-Mitarbeiter bei ihrer Tätigkeit sehen.
Denn es gibt eben Häusle und Häusle.
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