Alles ist bereit für den Hüttenzauber

Vorarlberg / 26.06.2016 • 20:06 Uhr
Einkehren in einer der zahlreichen Berghütten gehört zu einer richtigen Wanderung dazu.  Foto: VN/Gasser
Einkehren in einer der zahlreichen Berghütten gehört zu einer richtigen Wanderung dazu. Foto: VN/Gasser

Noch liegt im Hochgebirge Schnee, doch der Sommer soll bald Lust aufs Wandern machen.

Partenen. Fredi Immler (69) schaut aus einem der vielen Fenster seiner Heilbronner Hütte in 2300 Metern Seehöhe und schmunzelt: „Ich sehe gerade einige E-Biker, die, ihr Rad geschultert, auf die Hütte zukommen. Die gehören ganz sicher zu jenen, die eine Alpenüberquerung per Mountainbike von Oberstdorf zum Gardasee machen“, ist der Hüttenwirt überzeugt.

40 Jahre Hüttenwirt

Bald schon soll keiner mehr durch den Schnee stapfen müssen. „Die heißen Tage haben schon einige Stellen des Weges freigelegt. Auch wenn der Juni verregnet und verschneit war: Einer guten Wandersaison steht nichts im Wege. Der viele Schnee ist zudem gut gegen die Wasserknappheit, die wir im Vorjahr hatten“, gibt sich Immler zuversichtlich.

Die Heibronner Hütte ist schon seit über einer Woche offen. „Wir feiern bei uns das Sonnwendfest. Da kommt jedes Jahr eine größere Gruppe deutscher Gäste. Auch heuer waren wieder 80 Personen da“, berichtet Immler, der heuer sein 40-jähriges Jubiläum als Hüttenwirt feiert und mit seinen fast 70 Jahren noch lange nicht genug hat. „Die Buchungen liefen hervorragend. Natürlich wären wir auch über viele Tagesgäste froh“, hofft der Hüttenwirt auf gutes Wanderwetter.

Kein Wassermangel

Das hofft natürlich auch Rainer Schlattinger (54), Geschäftsführer des österreichischen Alpenvereins Sektion Vorarlberg. „Wir hatten im letzten Jahr eine Traumsaison. Allerdings gab es Probleme wegen des Wassermangels. Das schaut ja heuer anders aus.“ Schlattinger sieht einen Trend zum Wandern.

„Besonders erfreulich ist, dass vor allem junge Menschen das Wandern entdeckt haben. Auch verbringen offensichtlich wieder mehr Menschen aufgrund internationaler Krisen ihren Urlaub zu Hause. Davon profitieren natürlich auch die Wanderhütten“, betont Schlattinger. Nicht weniger als 6000 Kilometer Wander- und Güterwege gibt es in Vorarlberg. „Diese müssen natürlich gepflegt und instandgehalten werden“, weiß der Geschäftsführer des Alpenvereins Vorarlberg. Dies könne jedoch nur in Zusammenarbeit mit regionalen und landesweiten Partnern geschehen. „Vor allem in Regionen, wo die Tourismuswirtschaft nicht so dahinter ist, ist es nicht einfach, die notwendigen Mittel dafür zu erhalten“, weist Schlattinger auch auf Probleme hin.

Hoffen auf gute Saison

Wichtig für die Wanderer und Besucher der Berghütten ist auch die Zusammenarbeit der Alpenvereine. So spielt zum Beispiel der deutsche Alpenverein mit mehreren Hütten in Vorarlberg eine wichtige Rolle. Insgesamt stehen den Wanderern laut Schlattinger 31 Schutzhütten als Verpflegungs- und Übernachtungsstätten zur Verfügung. Sie alle hoffen nun auf eine gute Saison.

Die Buchungen für unsere Hütte liefen bisher hervorragend.

Fredi Immler