Jägerstreit geht in die nächste Runde

Vorarlberg / 19.12.2016 • 22:14 Uhr
Streit in Jägerschaft stimmt viele inzwischen nachdenklich. Berchtold
Streit in Jägerschaft stimmt viele inzwischen nachdenklich. Berchtold

Noch-Landesjägermeister Reinhard Metzler sieht sich zu Klarstellung veranlasst.

Schwarzach. Seit Anfang Dezember kommt die Vorarlberger Jägerschaft nicht mehr zur Ruhe. Landesjägermeister Reinhard Metzler (56) erklärte am 6. Dezember, er werde seine Funktionen mit der nächsten Generalversammlung im Frühjahr zurücklegen. Er nannte dabei die starke zeitliche Beanspruchung der ehrenamtlichen Tätigkeit als Hauptgrund. Diese lasse sich mit seinem beruflichen Engagement als Unternehmer nicht mehr wie erforderlich in Einklang bringen.

Doch dass dies nicht der einzige Grund für Metzlers geplanten Rückzug aus seiner Funktion als Landesjägermeister ist, sollte sich wenig später herausstellen. Seine kurzfristige Absage und das Nichterscheinen bei einer Jäger-Sitzung am 13. Dezember, das er mit zuvor bereits aufgetretenen Unstimmigkeiten mit Teilen der Jägerschaft begründete, sorgte für großen Unmut – die VN berichteten.

Christoph Breier (66), zweiter Landesjägermeister-Stellvertreter, forderte in einer E-Mail Reinhard Metzler zum Rücktritt auf. Dieser kündigte daraufhin an, keinerlei operative Tätigkeiten mehr in der Jägerschaft auszuüben.

In einer aktuellen Aussendung an die Medien ging Metzler noch einmal auf die Sitzung vom 13. Dezember ein: „Es hat sich dabei nicht um eine Geschäftsführersitzung gehandelt. Vielmehr gab es nur eine interne Besprechung zur künftigen Ausrichtung der Jägerschaft, deren Einladungsgrund durch den zuvor erklärten Rücktritt weggefallen ist. Warum mein erster Stellvertreter wider besseres Wissen öffentlich behauptet, ich sei einer von mir anberaumten Geschäftsführersitzung der Jägerschaft ferngeblieben, ist mir völlig schleierhaft. Es gab nie eine Einladung zu einer Geschäftsführersitzung, weder von mir noch von einem anderen Vorstandsmitglied der Jägerschaft“, so Reinhard Metzler.

Jäger-Rebellen

Und weiter: „Es konnten bei diesem Meeting auch keine Beschlüsse gefasst worden sein, wie auf der Homepage der Vorarlberger Jägerschaft behauptet.“ Laut Metzler gebe es Entwicklungen in Teilen des Vereins Vorarlberger Jägerschaft, die besorgniserregend seien. Unter anderem versuche eine kleine Gruppe von Funktionären – unter Mithilfe einer nicht offiziell mit der Jägerschaft verbundenen Plattform – die Vormachtstellung innerhalb der Jägerschaft an sich zu reißen. Gemeint ist dabei eine Gruppe von Jägern im Bezirk Bregenz, die nach Meinung von Metzler Unruhe stiften und sich gegen die mehrheitlichen Interessen der Vorarlberger Jägerschaft wenden.

Der Bregenzer Bezirksjägermeister Hans Metzler war für die VN nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Josef Bayer (55), erster Stellvertreter des Landesjägermeisters, ist indes um eine Beruhigung der Situation bemüht. „Es ist für den Jänner eine Vorstandssitzung anberaumt, in der wir die Dinge klären werden“, teilte Bayer den VN mit.

Es gab nur eine interne Besprechung zur künftigen Ausrichtung der Jägerschaft.

Reinhard Metzler