Neuer Glanz für Deckengemälde

In der Bildsteiner Wallfahrtskirche schreiten die Restaurierungsarbeiten zügig voran.
Bildstein. Vor dem Gotteshaus steht ein Kleintransporter mit der Aufschrift „burtscher.bau“. Da muss sogar Namensvetter und Bildstein-Pfarrer Paul Burtscher (62) schmunzeln. Das Herz geht dem Geistlichen aber erst so richtig auf, wenn er das Kircheninnere betritt. Sicher nicht deswegen, weil es dort schon so toll aussieht, vielmehr weil er sich schon vorzustellen mag, wie es einmal aussehen wird.
Kalkanstriche
Im Kircheninneren stehen noch viele Gerüste. Die Verputzarbeiten liegen in der Zielgeraden, der erste Kalkanstrich wurde an den Wänden bereits angebracht.
„Es werden zwei oder drei weitere folgen“, erklärt Burtscher und berichtet eifrig darüber, wie gut sich die Bauarbeiten gestalten würden. Freudig zeigt Burtscher an die Decke. „Dort wurden bereits lose Rahmen der Holzdecke wieder festgemacht und die Flächen gereinigt. Ende Juli kommen zwei Restauratorinnen und werden die Deckengemälde reinigen.“ Über einen Monat werden diese Tätigkeiten in Anspruch nehmen.
Bauleiter Elmar Gmeiner (62) kann den zufriedenstellenden Verlauf der Restaurierungsarbeiten in der Bildsteiner Wallfahrtskirche bestätigen. „Es ist sehr spannend für mich, die Bauentwicklungen in dieser Kirche zu begleiten“, sagt der Bauexperte.
Gründlich saniert wurde auch schon dort, wo der Kirchenbesucher gewöhnlich nicht hinkommt. Und zwar im Dachgeschoß des Gotteshauses. „Der Deckenboden bestand vor Kurzem nur aus Geröll und Dreck“, beschreibt Burtscher jenen Bereich, wo nun Holzlatten liegen. Die Holzbalken am Deckenboden, welche die einzelnen Flächen abgrenzen, sind unversehrt. „Die sind beständiger als Beton oder Eisen“, bestätigt Elmar Gmeiner. Es war am Deckenboden, wo vor Kurzem die auf Blech gemalten Rosenkranzdarstellungen gefunden wurden. „Sie lagen einfach da in einer Schachtel, mitten im Dreck“, wundert sich der Pfarrer noch heute.
Spezielle Wallfahrer
Dreck wird es speziell im Kircheninnenraum bald nicht mehr geben. „Parallel zu den Renovierungsarbeiten an den sieben Deckengemälden wird der neue Marmorboden gelegt. Zuvor erfolgt jedoch noch der Transport des neuen, sechs Tonnen schweren Hauptaltars in die Wallfahrtsstätte.
Stichwort Wallfahrten. Die gibt es zur Baustelle praktisch täglich. „Das Interesse für das, was hier entsteht, ist offensichtlich groß“, berichtet Gmeiner. Doch nicht alle, die kommen, sind dem, was in der Kirche derzeit passiert, wohlgesonnen. „Zwei Drittel der Besucher sind eher Skeptiker“, betont Gmeiner. Doch er freut sich, wenn diese Fragen stellen und durch die Antworten vielleicht einiges an Skepsis abbauen.
Nicht vergessen sind im kleinen Bergdorf die Widerstände gegen das mit 1,5 Millionen Euro budgetierte Projekt. Immerhin erreichten die Protestierer, dass die drei alten Volksaltäre in der Kirche bleiben. Erfolglos blieb der Widerstand gegen den Einbau eines neuen Bodens. Wenn dieser nun bald eingebaut wird, soll es eine Informationsoffensive für die Bevölkerung geben.
Vor eineinhalb Jahren hatte es eine Petition mit 700 Unterschriften gegen den ursprünglichen Renovierungsplan gegeben. Bei einer öffentlichen Veranstaltung brachten die Kritiker des Projekts ihre Einwände vehement vor. Nach einer monatelangen „Denkpause“ segnete die Diözese Feldkirch einen überarbeiteten Planungsentwurf ab. Seit Jänner dieses Jahres wird die Bildsteiner Kirche renoviert.
