40.000 Euro wandern in den Klingelbeutel

Vorarlberg / 23.07.2017 • 20:15 Uhr
Pfarren speisen ihr Budget im Durchschnitt zu rund 20 Prozent mit Spendengeld aus dem Klingelbeutel. Foto: VN/Hartinger
Pfarren speisen ihr Budget im Durchschnitt zu rund 20 Prozent mit Spendengeld aus dem Klingelbeutel. Foto: VN/Hartinger

Spendenfreude der Kirchenbesucher konstant bei 285 Euro pro Pfarre und Wochenende.

Schwarzach. In jedem Gottesdienst kommt der Moment, in dem der Klingelbeutel durch die Bankreihen wandert. Manche reichen die Spendenkassa mit Scham in den Augen weiter, manche werfen ein paar Cent in die Kassa, damit es klimpert, andere zeigen sich richtig großzügig. So unterschiedlich die Spendenfreude der Messbesucher, so verschieden die Einnahmen der Pfarren. Rund 140 sogenannte Seelsorgestandorte gibt es in Vorarlberg. Darunter sind etwa 120 Pfarren, ein paar Klöster und Ähnliches. Alle zusammen erhalten von ihren Besuchern pro Wochenende zwischen 35.000 und 40.000 Euro.

Die Kirche erfreut sich immer weniger Beliebtheit? Die Besucherzahl sinkt? Finanzierung wird immer schwieriger? Dieser Eindruck täuscht, erklärt Veronika Fehle von der Diözese Feldkirch auf VN-Anfrage: „Die Zahl ist in den vergangenen Jahren stagniert. Sowohl die Zahl der Besucher als auch der Betrag blieben konstant auf demselben Niveau.“ 40.000 Euro klingt im ersten Moment viel. Umgerechnet auf die Messdienstbesucher relativiert sich die Zahl.

Von 240.000 Katholiken im Land besuchen laut Auskunft der Diözese rund zehn Prozent regelmäßig einen Gottesdienst. Das ergibt 24.000 Besucher pro Wochenende. Demnach wirft ein Gottesdienstbesucher durchschnittlich einen Euro und 70 Cent in den Klingelbeutel. Eine Pfarre kommt so auf rund 285 Euro pro Wochenende, bei 52 Wochenenden sind das knapp 15.000 Euro pro Jahr.

20 Prozent des Budgets

Das Geld fließt direkt ins Budget einer Pfarre, woraus Heizungs- und Wasserkosten genauso bezahlt werden müssen wie verschiedene Tätigkeiten im Umfeld des Gotteshauses. Rund 20 Prozent des Pfarrbudgets stammen aus dem Klingelbeutel. „Das ist ein Durchschnittswert, die Unterschiede zwischen den Pfarren können recht groß sein“, erklärt Fehle. Manche hätten etwa das Glück, eine Wohnung vermieten zu können. Wallfahrtsorte wiederum erhalten überdurchschnittlich hohe Spendenbeträge. Der Rest des Budgets kommt von der Diözese.