Umstrittene Direktorin bleibt im Amt

Inspektorin Karin Engstler versucht an der Volksschule Hohenweiler zu schlichten.
Hohenweiler Gegen die Volksschuldirektorin lehnte sich am Ende des letzten Schuljahres eine Gruppe von Schülereltern in Hohenweiler auf. Unterstützt wurden sie dabei auch von Bürgermeister Wolfgang Langes und dessen Vize Arno Rauch – die VN berichteten. Die Vorwürfe gegen die Schulleiterin: Sie würde ihren Pflichten nicht ausreichend nachkommen, vereinbarten Förderunterricht platzen lassen, zu spät und mangelhaft Stundenpläne veröffentlichen sowie die notwendige Kommunikation mit den Eltern verweigern. Sogar Vorwürfe in Richtung Dienstrechtsvergehen wurden von Eltern geäußert. Mehrere Schlichtungsversuche durch die Schulbehörden schlugen damals fehl.
Keine Kommunikation
Ihre Tätigkeit wird die Schulleiterin an der Bildungsstätte weiter ausüben. Die Erhebungen hätten keine dienstrechtlichen Verfehlungen der Pädagogin zutage gefördert, heißt es von der Schulbehörde. Wirklich entspannt hat sich die Situation aber auch im neuen Schuljahr nicht. Bürgermeister Langes als Schulerhalter und die Schulleiterin reden kein Wort miteinander, der kürzlich gegründete Elternverein beäugt die Direktorin weiterhin skeptisch. „Sie wird bei mir nicht vorstellig, wenn es um wichtige Anliegen der Schule geht“, sagt der Bürgermeister. „Nach dem, was er mir vorgeworfen hat, werde ich sicher nicht auf ihn zugehen“, sagt die Direktorin über den Gemeindechef. Sie habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Das sei nun amtlich.
Elternverein gegründet
„Wir finden uns vorläufig damit ab, dass die Direktorin Schule nach Plan macht. Außertourliche Aktivitäten werden jetzt halt wir durchführen. Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen. Aber ideal ist die Situation ganz sicher nicht“, betont Jasmin Perterer, die Obfrau des Elternvereins. Im Dorf ortet Perterer wegen der Situation an der Schule eine eigenartige Atmosphäre. Viele würden auch schweigen, um den Kindern nicht zu schaden.
Bürgermeister Langes spricht von „Weiterwursteln“, ohne dass das Problem gelöst sei. Nicht zufrieden ist der Gemeindechef mit dem Kommunikationsfluss von der Schulbehörde. „Wir haben auf unsere Anfragen kaum Antowrten erhalten.“ Das letzte direkte Gespräch mit der Direktorin habe er vor einem Jahr gehabt. „Die Situation ist völlig unbefriedigend“, hält Langes als persönliches Fazit fest.
Erstes Gespräch
In den Konflikt eingeschalten hat sich mittlerweile Karin Engstler, Landesschulinspektorin für Pflichtschulen. Ein erstes Gespräch mit den Kritikern auf Elternseite und der Direktorin hat sie bereits arrangiert. „Dabei haben alle Parteien einmal ihre Haltung dargelegt“, kann Engstler noch von keiner Entspannung der Situation sprechen. Freilich werde es weitere Gespräche geben. „Wir stehen der Direktorin zur Seite und wollen natürlich eine gütliche Lösung“, betont Engstler, die sich als Schlichterin sieht und den schwierigen Prozess in den kommenden Monaten begleiten wird. Kein Verständnis hat die Inspektorin für die verhärteten Fronten zwischen der Direktorin und dem Bürgermeister. „Es schalten hier wohl beide auf stur. Das kann’s nicht sein.“
Ein erstes Gespräch gab es bereits. Darin haben die Parteien ihre Haltungen dargelegt.

