Sommer, Schwüle, Badefreuden

Tausende Vorarlberger suchten auch am Sonntag Erfrischung in den heimischen Freibädern.
Hohenems Das Wetter war am gestrigen Sonntag nicht einmal so, dass der Besuch eines Schwimmbades für Wasserratten alternativlos gewesen wäre. Der Himmel wurde schon bald von hartnäckigen Quellwolken bedeckt. Und doch: Die Temperaturen kletterten munter nach oben und kratzten an der 30 Grad-Grenze. Dazu war es schwül. Also doch ein Tag fürs Schwimmbad.
Schon 14 Badetage
Das fanden jedenfalls tausende Vorarlberger, die sich als Cliquen, mit ihren Familien oder allein an einem Pool oder an einem Freigewässer versammelten. “Gäbe es strahlenden Sonnenschein, dann hätten wir heute wohl 4000 Besucher”, bemerkte Ewald Petrisch (51), Betriebsleiter des Schwimmbads Rheinauen in Hohenems. Doch mit den 3000 Badegästen waren er und seine Kollegen des Betriebes auch sehr zufrieden.
Wer nun aber glaubt, dass der außergewöhnlich warme und trockene Mai automatisch auch einen Rekordbesuch in den heimischen Bädern nach sich zog, wird, zumindest in Hohenems, durch Zahlen widerlegt. “Wir hatten im heurigen Mai nicht mehr Besucher als im Mai 2017. Der Grund dafür liegt am Wochenendwetter. Die Wochenenden vor einem Jahr waren heißer und schöner”, berichtet Petritsch. 14 Badetage zählt der Betriebsleiter bisher, im vergangenen Jahr waren es umd diese Zeit bereits 17.
Für alle etwas
Die Rheinauen Hohenems sind das größte Freibad im Land. Badegäste können sich auf 120.000 Quadratmeter Fläche ihr Plätzchen suchen. Das haben auch Clarissa (19) und Ulrike (25) mit ihrer Clique wieder getan. “Das Lässige hier ist: Du hast von allem etwas. Willst du Trubel, gibt es dafür Bereiche. Willst du Ruhe, findest du ebenfalls entsprechende Zonen. Deswegen kommen wir gerne hier nach Hohenems. Auch wenn wir nicht hier wohnen”, schwärmt Ulrike.
Genau das Richtige finden auch mehrere Familien mit ihren Kindern. Sie haben an einem der Pools ihr Quartier aufgeschlagen. Dort gibt es für ihre Lieblinge einen Schwimmkurs. Den ersten in ihrem jungen Leben überhaupt. “Unser Kurs heißt Schwimmen und Spaß im Wasser. Es soll ja nicht alles so streng sein”, erklärt Schwimmtrainer Jörg Mäser (60). Für Nicole Pardatscher, Mutter des fünfjährigen Matteo, ist es ungemein wichtig, dass ihr Filus so bald wie möglich schwimmen kann. “Es kann so schnell gehen, dass die Kinder im Wasser landen. Und dann sollen sie wissen, was sie machen müssen, um nicht unterzugehen”, sagt die Mutter.
Im Schwimmbad werden sich die Wasserratten wohl bald wiederfinden. Es bleibt auch in den kommenden Tagen sommerlich warm, auch wenn die Gewitterneigung deutlich zunimmt.
