Vorarlberger Fotograf mit “International Color Award” ausgezeichnet

Vorarlberg / 19.03.2019 • 13:30 Uhr
Bei minus 35 Grad Celsius in der Arktis arbeitete Markus Gmeiner an einer Fotoreportage über schmelzenden Polkappen. Gmeiner
Bei minus 35 Grad Celsius in der Arktis arbeitete Markus Gmeiner an einer Fotoreportage über schmelzenden Polkappen. Gmeiner

Der Lustenauer Fotograf Markus Gmeiner sammelt ohne Stillstand Foto-Momente.

Lustenau Er hat viele interessante Persönlichkeiten vor der Linse gehabt, Fotos vom ewigen Eis mitgebracht und in den frühen Morgenstunden Bodenseefischern über die Schulter geschaut. „Es gibt eigentlich nichts, das ich mir nicht zutraue zu fotografieren“, blickt der Lustenauer Fotograf Markus Gmeiner auf seine bisherige Karriere zurück. Der 39-Jährige hat bereits als Kind mit analoger Fotografie begonnen, war „der Familienfotograf“ und hat von seiner Mutter die erste Spiegelreflexkamera gestellt bekommen. „Mit meiner ersten Kamera habe ich zu experimentieren begonnen. Ich war auf der Musikhauptschule Bregenz, mit  Schwerpunkt Klavier und Gitarre. Als ein totaler Gitarrenfan habe ich begonnen, meine Gitarre aus allen Blickwinkeln zu fotografiert“, erinnert sich der Lustenauer. „Für mich wurde recht schnell klar, dass ich Fotograf werden will“, sagt er mit einem Lächeln. Mit seinem Bild „Red House“ hat er vor einigen Tagen den „International Color Award“ in der Kategorie Architektur erhalten – eine der wichtigsten Auszeichnungen für Fotografen. „Unter über 11.000 Einsendungen wurde das Bild ausgesucht, das ist eine Bestätigung und motiviert mich.“ Das Foto entstand auf seiner Reisen nach Spitzbergen. Er fotografierte in Grönland und Island. Mit seinem „Baby“ auf vier Rädern, dem mobilen “Matak-Studio”, reiste er für Foodfotografie nach Deutschland. Auf Foto-Reportagen sucht er Antworten und Geschichten zu den Themen Ernährung und Klimawandel und zeigt regionale positive Beispiele wie die Vorarlberger Biobauern Breuss. Mit seinen kontrastreichen Bildern fasste er zudem in der Gastro- und Food-Fotografie Fuß. „Das hat mein Interesse an ehrlichen Produzenten und Verarbeitern von Lebensmitteln geweckt. Ich möchte regionale Erzeuger und die Wertigkeit der Produkte in den Vordergrund rücken.“

Momente zu sammeln ist eine der Antriebsfedern, des zweifachen Familienvaters. Während seiner Zeit in Wien, „wo es Fotografen wie Sand am Meer gab“, hat er sich in die abstrakte Fotografie eingearbeitet. „Stundenlang im Schnee liegen und Snowboarder bei ihren Tricks abzulichten oder Bilder von Punkkonzerten zu schießen“, beeinflussten nachhaltig. „Ich mag Kälte, bin ein Wintermensch, mich interessiert die Arktis. Man spürt sich dort, leidet mehr. Besonders, wenn man zwei Wochen bei minus 35 Grad Celsius auf der Suche nach Eisbären ist und keinen vor die Kamera bekommt“, sagt er und seine Augen blitzen, als wäre das nicht der letzte Versuch, die Könige der Arktis abzulichten

ZUR PERSON

Markus Gmeiner

erhielt für seine Arbeit den International Color Award.

Geboren 22. Juni 1980

Wohnort Lustenau

Werdegang Lehre Werbefotograf in Bregenz, Freelancer, Selbstständigkeit

Hobbys Snowboarden, Skateboarden