Musiker Thorsteinn Einarsson: “Ich habe viel getrunken, viel Blödsinn gemacht und in der Liebe viel Pech gehabt”

Vorarlberg / 22.05.2019 • 18:00 Uhr
Musiker Thorsteinn Einarsson: "Ich habe viel getrunken, viel Blödsinn gemacht und in der Liebe viel Pech gehabt"
Thorsteinn Einarsson zu Gast bei den VN: Der 23-Jährige ist nicht nur Musiker, sondern auch gelernter Koch: „Ich koche sehr gerne für meine Familie und Freunde.“  VN/STEURER

Der 23-Jährige spricht im VN-Interview über die Zeit nach “Die große Chance”, den Song Contest, sein neues Album und seinen Lustenau-Auftritt.

Schwarzach Bekannt wurde Thorsteinn Einarsson 2014 durch „Die große Chance“ und das Lied „Leya“. Demnächst erscheint sein zweites Album, im August spielt er auf dem Szene Openair. Die VN trafen den österreichisch-isländischen Musiker zum Interview.

Vor der „Großen Chance“ warst du kein großer Freund von Castingshows. Hast du es schon mal bereut, teilgenommen zu haben?

Nein, gar nicht. Ohne die Show wäre ich nie da wo ich jetzt bin. Ich war wirklich kein Fan davon, aber ich hab mir gedacht, ich muss irgendwie ein Sprungbrett finden und schauen was da geht.

Wie hast du die Zeit nach der Teilnahme erlebt?

Bei mir war das Glück, dass ich „Leya“ im Finale gebracht habe und dass der Song sehr durch die Decke gegangen ist. Das hat mir den Übergang eigentlich sehr „smooth“ gemacht. Darüber bin ich sehr glücklich.

Gab es auch negative Erfahrungen?

Ich habe viel getrunken, viel Blödsinn gemacht, in der Liebe viel Pech gehabt. Aber ich glaube, jeder hat irgendwie auch seine schlechten Phasen im Leben. Bei mir haben es die Leute vielleicht auch mitbekommen.

Was hat der frühe Erfolg mit dir gemacht?

Einen besseren Musiker auf jeden Fall. Vielleicht wurde ich ein bisschen überheblich, aber ich glaube, ich bin jetzt wieder ganz normal geworden.

Am 24. Mai erscheint dein neues Album „IngI“. Wie würdest du es im Vergleich zum ersten beschreiben?

Es ist vielfältiger, es ist viel persönlicher und meiner Meinung nach auch wirklich besser. Ich bin sehr stolz darauf. Es waren drei Jahre harte Arbeit. Ich habe über 70 Songs geschrieben für das Ding und wirklich nur die besten zehn genommen.

Was inspiriert dich?

Alles was man irgendwie erlebt.

Was möchtest du mit deinen Songs vermitteln?

Jeder Song hat irgendwas zu sagen, sei es etwas Persönliches oder ein Erlebnis oder etwas Sozialkritisches. „Vienna“ zum Beispiel handelt von einer Prostituierten in Wien. In „The Kick“ geht es um Vertreter einer Generation die lieber auf Instagram sind als sich mit Leuten zu unterhalten und ihr Avocado-Brot in der Früh essen und so tun als wären sie glücklich, obwohl sie innerlich jämmerlich sind.

Das Video zu „Two Hearts“ wurde in L.A. gedreht. Wie kam‘s dazu?

Ich bin benutze oft meine Musikvideos als Ausrede um irgendwie Urlaub zu machen. So habe mir einfach gedacht, ich miete mir einen Porsche und darf damit in L.A. rumcruisen. Es war phantastisch.

Du hast einmal gesagt, du möchtest nicht nur Rockstar, sondern eine Legende werden.

Da war ich elf Jahre alt. Aber ich stehe dazu was ich gesagt habe und natürlich, man muss groß denken, warum nicht?

Im August spielst du auf dem Szene Openair in Lustenau.

Ja, mit Frank Turner zum Beispiel. Ich freue mich drauf, das wir phantastisch. Ich liebe es Festivals zu spielen, ich liebe es vor neuen Leuten zu spielen. Da werden wir mal richtig angasen und Spaß haben alle gemeinsam.

Hast du eigentlich ein Vorbild?

Freddie Mercury, absolut. Der beste Musiker aller Zeiten, Frontman, Songwriter, alles.

Was wäre, wenn man dich für den Song Contest anfragen würde?

Ich wurde schon zweimal angefragt, ich habe immer nein gesagt. Das interessiert mich Nüsse. Da muss man irgendwie einen Bart haben und sich als Frau verkleiden. Blaue Haare reichen offensichtlich nicht. Die Show kann ich nicht ernst nehmen. Es darf nicht politisch sein, aber jeder Song der gewinnt ist doch irgendwie doch sehr politisch. Ich habe kein Interesse daran. Da verlierst du nur.