Hohenems Der Anteil der Baumart Douglasie beträgt in Vorarlberg zwar noch unter einem Prozent, doch das soll im Sinne eines gesunden Waldes in unserem Land bald anders werden. „Die Douglasie hat das Potenzial, ein wertvoller Bestandteil eines gesunden Mischwaldes zu werden“, betont Tamara Eckhart, Lochauerin und tätig am Institut für Waldbau an der der Universität für Bodenkultur in Wien.
„Die Douglasie hat das Potenzial, Bestandteil eines gesunden Mischwaldes zu werden.“
Tamara Eckhart, Waldbiologin
Dem Wald ging es in unseren Breiten auch schon mal besser. Darin waren sich nicht nur Veranstalter, Vortragende und alle 300 Besucher des diesjährigen Forsttages im Bäuerlichen Schul-und Bildungszentrum Hohenems einig. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Vieles lässt sich dem nicht mehr zu leugnenden Phänomen Klimawandel zuschreiben. Die Sommer werden heißer und trockener, der Borkenkäfer treibt sein Unwesen, orkanartige Winde ramponieren ganze Wälder, eine schwere Schneedecke führte im Vorjahr zu massiven Holzbrüchen.
„2019 war kein gutes Waldjahr“, stellte deswegen auch Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger fest. Vor allem der Beginn bereitete durch die eingangs erwähnten Faktoren den Waldbesitzern Probleme. Erst in der zweiten Jahreshälfte verbesserte sich die Situation, eine Borkenkäferkatastrophe blieb aus. Moosbrugger ging auch auf die aktuelle Wild-Diskussion ein und hielt fest: „Wir wollen das Wild nicht ausrotten, sondern fordern nur eine Anpassung an den exisitierenden Lebensraum.“
Vorarlberg besteht zu einem Drittel aus Wald, und es gibt circa 7000 Waldbesitzer. Der Wald bietet nicht nur Schutz vor Lawinen und ist ein attraktiver Erholungsort, das Holz ist zudem ein Wirtschafts- und Energiefaktor sowie ein wertvoller Speicher für CO2.
Im Gegensatz zu den schwindenden Fichtenbeständen hat die Douglasie große Vorteile. Sie ist ein Tiefwurzler, braucht weniger Wasser und verträgt daher die Hitze viel besser. „Diese Baumart vermehrt sich auch nicht unkontrolliert, passt daher ideal zu einem idealen Mischwald“, weiß Eckhard.