Die Rappenlochbrücke ist Geschichte

Vorarlberg / 26.03.2020 • 18:30 Uhr
Die Rappenlochbrücke ist Geschichte
Am Donnerstag fuhr eine Spezialfirma mit schwerem Gerät auf, um die Brücke abzubauen. STD

Die Pionierbrücke wurde heute abgebaut. Neubau wird immer unwahrscheinlicher.

Dornbirn Heute wurde die 2011 errichtete Behelfsbrücke des Bundesheers über die Rappenlochschlucht, das Kernstück der Ebniterstraße, abgebaut. Ob sie jemals durch einen Neubau ersetzt wird, ist wegen der unsicheren geologischen Verhältnisse alles eher als fix. Trotzdem ist das Ebnit auch in Zukunft sicher erreichbar, allerdings über einen kleinen Umweg.

Nach einem neuerlichen Felssturz im Rappenloch wurde die Pionierbrücke aus Sicherheitsgründen umgehend gesperrt. Gestern folgte der nächste Schritt: Eine Spezialfirma rückte mit schwerem Gerät an, um die immer noch intakte Brücke vor einem drohenden Absturz, verbunden mit einer kompletten Zerstörung, zu bewahren. Die einzelnen Elemente der rund 77 Tonnen schweren Konstruktion werden auf Bundesheer-Areal in Vorarlberg und jenseits des Arlbergs gelagert.

Neubau ungewiss

Die Rappenlochbrücke ist Geschichte

Eigentlich war für dieses oder nächstes Jahr der Neubau der Brücke über die größte Schlucht der Ostalpen geplant. Vorbereitungsarbeiten, wie etwa die Errichtung der Widerlager, sind bereits erfolgt. Nach dem jüngsten Felssturz unterhalb der Brücke, bei dem letzte Woche rund 10.000 m³ Gestein niedergingen, hat sich die Situation komplett geändert. Wie es ausschaut, müsste, anders als bisher vorgesehen, wegen der geologischen Verhältnisse an einem anderen Standort eine Brücke mit einer weitaus größeren Spannweite über die 70 Meter tiefe Schlucht gebaut werden. Laut Tiefbaustadtrat Gebhard Greber wäre mit einem enormen finanziellen Mehraufwand zu rechnen. Somit wird es immer wahrscheinlicher, dass die Zeiten der Rappenlochbrücke endgültig zu Ende sind.

Brauchbarer Ersatz

Als Ersatz für die Brücke gibt es eine Umfahrung rund um den Staufensee, die ab kommendem Montag auch vom Ebniterbus befahren werden kann. Außerdem baut die Stadt am oberen Ende des Sees eine Stahlbrücke mit einer Traglast von 26 Tonnen, die in rund zwei Wochen stehen soll. Noch im Mai soll die gesamte neue Strecke asphaltiert werden. „Durch die neue Route verlängert sich die Strecke zwischen Dornbirn und Ebnit allerdings um einen bis eineinhalb Kilometer“, so Greber.

Die Rappenlochbrücke ist Geschichte
Umfahrung um den Staufensee als Ersatz für die Rappenlochbrücke. STD