Die tierischen Sorgenkinder bei der Wildtierhilfe

Vorarlberg / 21.04.2020 • 12:00 Uhr
Die tierischen Sorgenkinder bei der Wildtierhilfe
Die Vorarlberger Wildtierhilfe kümmert sich seit vielen Jahren um verwaitse und verletzte Tiere, auch zahlreiche Jungtiere wie Iltisse landen in der Obhut der Pfleger.

Auch in Coronazeiten läuft der Betrieb bei der Wildtierhilfe Vorarlberg auf Hochtouren.

Göfis Die Coronakrise hat vieles zum Stillstand gebracht. Nicht jedoch die Arbeit der Vorarlberger Wildtierhilfe. Denn vor allem im Frühjahr hat der ehrenamtliche Verein alle Hände voll zu tun – Krise hin oder her. Derzeit sind es vor allem die Jungtiere, die auf die Unterstützung der Helfer rund um Obfrau Katharina Löschnig (31) aus Göfis angewiesen sind. “Mit den Temperaturen steigt auch die Zahl der Anrufe, denn jetzt hat die Zeit begonnen, in der zahlreiche Tierarten ihre Jungen aufziehen”, erklärt die ausgebildete Tierpflegerin.

Abgemagerte Igel

50 Prozent der Pfleglinge sind verletzte oder verwaiste Jungvögel, die die Wildtierhilfe mit viel Fürsorge aufpäppelt. Auch Marder oder verschiedene Spitzmaus- und Fledermausarten landen im Frühjahr vermehrt in der Obhut der Tierpfleger. Zu den Sorgenkindern zählen aktuell auch verletzte und abgemagerte Igel. Das liege zum Großteil daran, dass Igel immer weniger Material wie Laub und Asthaufen für die Überwinterung finden und durch die fehlende Isolation zu geschwächt aus dem Winterschlaf erwachen. “Man sollte daher beim Umschichten der Gartenabfälle zum Schutz der Tiere möglichst bis zum Frühjahr warten”, rät Löschnig.

Zu den Sorgenkindern zählen aktuell auch verletzte und abgemagerte Igel.
Zu den Sorgenkindern zählen aktuell auch verletzte und abgemagerte Igel.

Telefonische Beratung

Ob ein Wildtier tatsächlich Hilfe braucht, sollte vorher immer telefonisch abgeklärt werden, unterstreicht die Wildtier-Expertin. “Oft genügen Aufklärung und kleine Hilfestellungen, damit die Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum bleiben können.” Auf diese Art können laut Katharina Löschnig rund 70 Prozent der Fälle abgefangen werden. “Das ist eine positive Entwicklung.” Positives hat Katharina Löschnig auch im Hinblick auf erfolgreiche Auswilderungen zu berichten. “In diesem Frühjahr konnten neben acht Fledermäusen auch zahlreiche Singvögel, Igel und Greifvögel wieder in die freie Natur entlassen werden.”

Finanzielle Unterstützung

Die Coronapandemie hat den Verein nicht daran gehindert, weiterhin Tieren in Not eine Chance zu geben und Pfleglinge aufzunehmen. “Wir treffen bei direktem Kontakt mit Menschen Schutzvorkehrungen und halten den Mindestabstand ein”, erklärt Löschnig. Dennoch mache es sich in Bezug auf die Spenden bemerkbar, dass die Menschen seit Ausbruch der Pandemie vermehrt zu Hause bleiben. “Um die nötigen speziellen Futtermittel zu kaufen und die Arbeit professionell bewerkstelligen zu können, sind wir auch weiterhin auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung angewiesen”, sagt die Göfnerin.

Außerdem ist das fünfköpfige Team auf der Suche nach Verstärkung. “Wir freuen uns, wenn uns Menschen bei unserer Arbeit unterstützen wollen und im Idealfall ein wenig Erfahrung in diesem Bereich mitbringen.”

Spendenkonto Wildtierhilfe Vorarlberg:

IBAN: AT86 3745 8000 0435 1086

BIC: RVVGAT2B458