Bludenzer Eiskanalprojekt nimmt Fahrt auf

Bauarbeiten am 7,6 Millionen Euro teuren Projekt im Zeit- und Kostenplan.
Bludenz Anfang November sollen die ersten Rodler durch den neuen Eiskanal in Bludenz sausen. Dass dieser langgehegte Traum des hiesigen Rodelclubs Realität wird, daran besteht kaum noch ein Zweifel. “Wir liegen gut im Zeit- und Finanzplan”, können der sportliche Leiter Manfred Heinzelmaier und Markus Prock, Geschäftsführer der Eiskanal Bludenz GmbH, erfreut berichten. Die Coronakrise habe dem Bauvorhaben eher in die Karten gespielt, da so letzte Detailplanungen in Ruhe erfolgen konnten. Inzwischen wurde mit dem Aufbau der ersten Bahnelemente begonnen. Bis zur Fertigstellung der rund 700 Meter langen Bahn müssen über 300 dieser rund 900 kg schweren Bauteile millimetergenau gesetzt werden.

Vom aktuellen Baustand machte sich unlängst auch eine internationale Delegation des Rodel- sowie des Bobverbandes vor Ort ein Bild. Dass das Pilotprojekt Wellen schlagen wird, davon sind die Betreiber überzeugt. “Es werden weltweit sicher einige dieser Bahnen nachgebaut”, sagt Heinzelmaier. Die ausgeklügelte Kühltechnik wurde vom Nüziger Unternehmen Wagner noch optimiert. “Dadurch liegen wir bei den Energiekosten so niedrig, dass die Bahn sogar bei 25 Grad plus betrieben werden könnte”, führt Heinzelmaier ins Treffen. Markus Aschauer, weltweit für die Homologierung der Bahnen zuständig, zeigte sich bei seinem Besuch in Bludenz ebenfalls beeindruckt.
Parallel zum Aufbau der Bahn wird auch an einem Tourismuskonzept gearbeitet. “Das touristische Erlebnis wird so gut wie nirgendwo auf der Welt, da die Bahn nicht zu schnell ist und man viel von der Fahrt mitbekommt”, ist Heinzelmaier überzeugt, dass sich die neue Bahn nicht nur für Draufgänger eignet. Mit einem bobähnlichen Gefährt soll künftig jedermann die Bahn befahren können.

Seitens des Österreichischen Rodelverbands ist Präsident Markus Prock in erster Linie glücklich, neben Innbruck in Zukunft einen zweiten Stützpunkt im Land zu haben. “Der Rodelsport hat in Vorarlberg und speziell in Bludenz eine lange Tradition. Wir hoffen, mit der neuen Bahn noch mehr Jugendliche für unseren Sport begeistern zu können”, sagt Prock. Gelingen soll das unter anderem durch Kooperationen mit den umliegenden Schulen. So sind etwa Schulsporttage auf der Anlage in Hinterplärsch vorgesehen.
Gleichzeitig sind Prock und Heinzelmaier aber auch überzeugt, künftig etliche internationale Nachwuchsteams in Bludenz begrüßen zu können. Darüber hinaus zeigen sich die Betreiber auch an der Austragung einer Junioren-WM sowie eines Sprintweltcups interessiert. Dieser würde nicht nur die Stars von morgen, sondern die absolute Weltspitze in die Alpenstadt bringen.
