Fredi Plangg liebt und lehrt das Sportklettern

Vorarlberg / 19.08.2020 • 10:00 Uhr
Fredi Plangg liebt und lehrt das Sportklettern
Fredi Plangg fühlt sich in den heimischen Bergen rundum wohl. CM

Als Sportlehrer, Ski- und Bergführer gibt er seine Leidenschaft für die Berge weiter.

Bürs Klettern liegt voll im Trend und seit 2020 olympisch. Fredi Plangg gibt die Faszination des Sportkletterns als Lehrer und Trainer an seine Schüler sowie an Sophia, die jüngste seiner zwei Töchter, weiter.

Mit 15 Jahren auf die Zimba

Am Eingang zur Bürser Schlucht sind er und seine Tochter praktisch zuhause. Für den kurzen Zustieg zum Felsen müssen die beiden ihre Augen kaum auf den Boden richten. Sie kennen jeden Tritt: „Das hier ist ein ideales Trainingsgelände, vor allem an heißen Sommertagen ist es morgens noch sehr angenehm. Darüber hinaus haben wir hier beide unser persönliches Projekt, das wir noch durchsteigen möchten“, schildert Plangg. Während die sechszehnjährige Sophia sich für ihre erste Tagesroute vorbereitet, erzählt ihr Vater, ein gebürtiger Bürser, wie sein älterer Bruder Wilfried ihn mit 15 Jahren zum ersten Mal mit auf die Zimba genommen hat. „Das war im Grunde der Beginn meiner Leidenschaft für die Berge und auch in den Jahre darauf, war es hauptsächlich mein Bruder, der mich unterstützt und begleitet hat. Irgendwann habe ich gespürt, dass es für mich noch ein Stückchen weiter führen sollte, die Ausbildung zum Ski- und Bergführer brauchte mehr alpine Erfahrung und auch neue Partner.“

Nocheinmal eine 9er-Route zu klettern ist das erklärte Ziel von Fredi Plangg.
Nocheinmal eine 9er-Route zu klettern ist das erklärte Ziel von Fredi Plangg.

Die Leidenschaft für das Klettern ist bis heute ungebrochen. Kein Wunder also, dass Fredi Plangg als Lehrer in der Sportmittelschule seine Schüler für diesen Sport begeistert. Und das äußerst erfolgreich. Das Kletterteam der SMS Nüziders ist bei den Landesmeisterschaften im Schulbouldercup in langjähriger Folge ungeschlagen und durfte sich auch bei den Bundesmeisterschaften schon über den einen oder anderen Podestplatz freuen. „Natürlich ist es lässig, dass unser Kletterteam so erfolgreich ist. Gleichzeitig kommen viele der Schüler bereits mit Vorerfahrung und haben ganz bewusst diese Schule ausgewählt, weil sie das Angebot rund ums Sportklettern nützen wollen.“

Körper und Geist

Mittlerweile hat Sophia das Sichern übernommen, ihr Vater wählt zum Aufwärmen eine Route, die für viele erprobte Kletterer bereits eine Challenge wäre. „Nochmals Routen im 9. Schwierigkeitsgrad zu klettern“, nennt Fredi Plangg ein zukünftiges Projekt „dafür muss allerdings alles zusammenpassen, es braucht regelmäßige Trainingseinheiten und nicht nur physische, sondern auch psychische Stärke.

Die eigentliche Herausforderung ist, sich selbst immer weiter verbessern zu wollen.“ Woher die Motivation kommt? „Wir wohnen hier umgeben von Bergen, das ist für mich ein wahres Geschenk. Mit 14 Jahren bin ich das erste Mal auf den Piz Buin und fast 40 Jahre später genieße ich immer noch jede einzelne Skitour, das Klettern und anspruchsvolle Bergtouren. Das Zusammenspiel von Mensch und Natur macht den Sport in den Bergen zu jeder Jahreszeit reizvoll. Das bringt Verantwortung mit sich, vor allem aber einen klaren Geist und persönliche Freiheit.“ CM