Feldkircher Neos setzen auf Aufbruch und Wahlkampfverzicht

Neos-Spitzenkandidat Georg Oberndorfer will mit positiven Themen punkten, ohne groß aufzutreten.
Feldkirch Im Februar wollten die Neos noch angriffig den Bürgermeister Schachmatt setzen, bei der zweiten Auflage des Wahlkampfes wird das ganz anders. „Die Leute wollen keinen Wahlkampf“, ist Bürgermeisterkandidat und Listen-Erster Georg Oberndorfer (45) überzeugt. Deshalb verzichten er und sein Team auf die üblichen Wahlkampfaktivitäten. Es gibt ein einziges Wahlkampfplakat, Hausbesuche, Postwürfe oder Straßenwahlkampf gibt es keinen.
Auch bei der Botschaft hat Oberndorfer umgesattelt, er will bei den Wählern mit positiven Themen landen. Es brauche einen Neustart für Feldkirch, ist er überzeugt. Drei Themenfelder haben die Pinken dabei besonders im Auge. So soll Feldkirch unternehmensfreundlich werden. Um die Abhängigkeit von Franken-starken Kunden zu vermindern, sollen mit einer Standortoffensive neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Außerdem soll die Stadt eine Digitalisierungsoffensive an den Schulen starten, fordert Oberndorfer. Zudem will er auch auf die aufgedeckten Probleme im Pflegesystem reagieren. „Mobile Pflegedienste und innovative Konzepte für betreutes Wohnen sollen ausgebaut werden.“ Dass man auf positive Aussagen setze und auf den Wahlkampf verzichte, bedeute aber nicht, dass man „die Lust daran verloren habe, sich für die Interessen der Bürger einzusetzen“.
Stadtrat im Visier
Die Neos-Liste bleibt beim neuen Wahlgang fast unverändert. Lediglich Georg Kornexl, der von der Volkspartei zu den Neos wechseln wollte, scheint nicht mehr auf. „Er hat sich während des Lockdowns Gedanken gemacht und sich entschieden, der Politik den Rücken zu kehren“, erklärt Oberndorfer.
Die Wahlziele der Neos blieben unverändert, betont er im VN-Gespräch. Die Liste möchte leichte Zugewinne erzielen und damit auch einen Stadtratsposten erobern. Zudem solle der absolute Machtanspruch der Volkspartei gebrochen werden. Wichtig sei jedenfalls, jetzt zuversichtlich einen Neustart anzugehen, meint Oberndorfer: „Wir Neos sind Bürger, die optimistisch nach vorne blicken und mutig neue Wege einschlagen.”