Kontaktchor muss Konzerte verschieben

Chor will lieber warten, als sein Konzept aufzugeben.
Dornbirn Die vom Bank-Austria-Sozialpreis Integration 2019 prämierten fünf großen Chorkonzerte des Kontaktchors mit Band und 50 Mitwirkenden aus ganz Vorarlberg unter dem Titel „Tausendundeine Heimat – eine musikalische Spurensuche“, 20 Lieder aus 20 Zuwanderungsländern, müssen infolge der Coronamaßnahmen der Bundesregierung verschoben werden.
Nachdem die Aufführungen in Feldkirch, Nenzing, Altach und Dornbirn bereits im Frühjahr kurzfristig abgesagt werden mussten und auf Oktober 2020 verschoben wurden, sehen sich der Kontaktchor um Ulrich Gabriel und die Band unter der Leitung von Rolf Aberer abermals gezwungen, alle fünf Oktober-Konzerte auf das Frühjahr 2021 zu verlegen. Die neuen Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Die große Anzahl der Mitwirkenden, die bestehenden Abstandsregelungen und die angeordnete Kontaktvermeidung untereinander wie auch zwischen Mitwirkenden und Publikum machen die Durchführung einer qualifizierten Aufführung unmöglich. Und das auf mehrerlei Art: Einerseits inhaltlich – der Sinn des Musikprojekts sei die direkte Mitwirkung und die persönliche Kontaktaufnahme zwischen Mitwirkenden und Publikum. Es gehöre zur Grundidee dieses Projekts, die Lieder im Stil des Volksgesangs unterhaltsam für das „ein- und mehrheimische“ Volk landesweit in bewirteten Gasthaussälen zum Besten zu geben, heißt es von den Verantwortlichen. Damit sollen einfache persönliche Begegnungen auf kultureller Ebene geschaffen werden. Alternative Aufführungsorte wie Konzertsäle oder Kirchenräume kommen aus diesem Grund nicht infrage.
Zudem auch räumlich, denn die einzuhaltenden großen Abstände führen zur Zersplitterung der Idee der 20-farbigen, auf weiß gekleidete Sänger projizierten Bühnenbilder. Und auch atmosphärisch. Da die Mitwirkenden bei Einhaltung der Abstandsvorschriften über den Bühnenraum hinaus bis in die Hälfte des Saales reichen, verkleinern die Einschränkungen den Publikumsraum und damit die Zuhörerzahl gravierend.
Die erneute Verschiebung werde die Ausrichtung des Kontaktchors als landesweites kulturelles Zuwanderungsprojekt mit einfachem internationalen Liedgesang zur Begegnung nicht beeinträchtigen. Die weitere Probenarbeit, die Produktion des Programmhefts und die Herausgabe eines Liederbuchs mit Texten, Noten und Informationen für Schulen, Singgruppen und Chöre sind davon nicht berührt. Ebenso können interessierte Sängerinnen und Sänger auch ohne musikalische Vorbildung noch für dieses Programm neu einsteigen.