Lilly-Fee oder lieber Mia? Diese Namen sind in Vorarlberg der Hit

Vorarlberg / 01.10.2020 • 10:00 Uhr
Lilly-Fee oder lieber Mia? Diese Namen sind in Vorarlberg der Hit
Iris und Björn aus Langen bei Bregenz haben ihre Tochter auf den Namen Romy getauft.

In der Beliebtheitsskala finden sich sowohl traditionelle als auch moderne Namen.

Bregenz Fanta, Tarzan, Edelweiß, Lilly-Fee, Kit oder Bruce-Willy. Wer in der über 700 Seiten langen Vornamensstatistik der Statistik Austria blättert, entdeckt Babynamen, die – wenig verwunderlich – nur ein einziges Mal in den letzten 35 Jahren vergeben wurden. Ganz anders sieht es mit Namen wie Emma, Anna und Emilia sowie Maximilian, Paul und Jakob aus. Diese führen im Jahr 2019 österreichweit die Hitliste der beliebtesten Vornamen an, wie aus der jüngst veröffentlichten Statistik hervorgeht. Ausgewertet wurden die ersten Vornamen in Originalschreibweise ohne Sonderzeichen aller im Vorjahr geborenen 41.372 Mädchen und 43.580 Buben.

Anna weit abgerutscht

In Vorarlberg eroberten im vergangenen Jahr Noah (36 Kinder) und Mia (32 Kinder) die Spitzenplätze. Auch Jonas und Elias sowie Lina und Emma haben es im Ranking auf das Stockerl geschafft. Im Jahr 2018 haben noch Paul (41 Kinder ) und Laura (39 Kinder) die Hitliste der Lieblingsnamen in Vorarlberg angeführt. Nicht mehr unter den Top-Ten im Land befinden sich hingegen Jakob (von Platz 6 auf Platz 12), Felix (von 10 auf 13), David (4 auf 17), Anna (3 auf 19), Klara (7 auf 31) und Ella (10 auf 11).

Ob ein Vorname genehmigt wird, obliegt in Österreich dem zuständigen Standesamt. “Dabei ist zu beachten, dass zumindest der erste Name dem Geschlecht des Kindes entsprechen muss. Es sollte ihn auch schon irgendwo auf der Welt geben und er darf dem Wohl des Kindes nicht abträglich sein”, erläutert der Standesbeamte Philipp Schröckenfuchs vom Standesamt Bregenz die wichtigsten Regeln bei der Namensvergabe. In Bregenz musste in den vergangenen Jahren jedoch kein einziger Name abgelehnt werden. “In aller Regel werden Unklarheiten bei der Namensgebung in einem persönlichen Gespräch mit den Eltern ausgeräumt. Der Standesbeamte ist ja kein Geschmackspolizist”, ergänzt Schröckenfuchs mit einem Augenzwinkern. Bei ausländischen Kindern hingegen kommen je nach Staat andere Regelungen zum Tragen.

Trends zu ausgefallenen oder außergewöhnlichen Vornamen, wie man sie teilweise von Hollywood-Stars kennt, gibt es in der Landeshauptstadt laut Philipp Schröckenfuchs nicht. Auch auf Anglizismen werde aktuell weitgehend verzichtet. “Insgesamt verzeichnen wir eine gute Mischung aus traditionellen und modernen Namen”, sagt Schröckenfuchs.

Gerhard, Hans oder Kevin nicht mehr in Mode

Auffallend hingegen sei, dass Namen, die vor Jahrzehnten noch in der Beliebtheitsskala ganz vorne mitmischten, heute nur noch in seltenen Fällen vergeben werden. “Zum Beispiel mein Vorname, Philipp, kommt derzeit so gut wie gar nicht mehr vor. Aber auch Gerhard, Hans, Kevin, Brigitte, Bettina und Maria sind momentan nicht groß in Mode”, zählt der Standesbeamte auf. Eher selten werden derzeit laut Schröckenfuchs zudem Doppelnamen mit Bindestrich vergeben, während die Vergabe eines zweiten und dritten Vornamens hierzulande deutlich an Beliebtheit gewinnt.

Familie Ahmed aus Vandans mit ihrem Baby Noah, das am 18. Mai das Licht der Welt erblickte. Noah führt in Vorarlberg die Hitliste der beliebtesten Bubennamen an.
Familie Ahmed aus Vandans mit ihrem Baby Noah, das am 18. Mai das Licht der Welt erblickte. Noah führt in Vorarlberg die Hitliste der beliebtesten Bubennamen an.

Familie Ahmed aus Vandans: Auch Familie Ahmed liegt mit ihrer Namensvergabe voll im Trend. Am 18. Mai 2020 erblickte der kleine Noah in Bludenz das Licht der Welt. “Bei uns war die Namensfindung nicht ganz einfach, da mein Mann aus Ägypten kommt und wir einen Namen gesucht haben, der sowohl in Ägypten als auch bei uns gängig ist und uns auch gefällt. Schlussendlich haben wir uns für Noah entschieden”, erklärt Mama Sabrina.

Iris Neher und Björn Kirchmann aus Langen bei Bregenz haben ihre Tochter auf den Namen Romy getauft und sich damit für einen seltenen Namen entschieden: “Wir wollten einen kurzen, seltenen und zeitlosen Namen. Zudem hat der Bezug zu Frankreich für uns eine besondere Bedeutung. Den zweiten und dritten Vornamen, Irma und Hermine, hat sie nach unseren Großmüttern bekommen”, berichtet Iris.