Corona überschwemmt die Schulen

Laut Bildungsdirektion sind aktuell 22 Klassen an 13 Schulen in Quarantäne. Betroffen vor allem die Oberstufe.
Bregenz Corona macht auch vor den heimischen Schulen nicht halt. Im Gegenteil. Das Virus fühlt sich in den Schulstuben so wohl wie überall anders auch, wo Menschen zusammenkommen. Aktuell sind 22 Klassen und circa 500 Schüler aus 13 Schulen in Quarantäne. Nicht eingerechnet sind jene Lehrer und Schüler, die als positiv getestete Einzelfälle oder Kontaktpersonen abgesondert wurden. Die gute Nachricht nach den vielen schlechten: Schwere Krankheitsverläufe gab es im Schulbereich praktisch nicht.
Helfen die Herbstferien?
„Diese Entwicklung war zu erwarten“, kommentiert Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher (56) das aktuelle Geschehen an den heimischen Bildungsanstalten nüchtern. Und weiter: „Es ist dies ein Abbild der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung.“ Gut findet Grabher, dass sich durch den nun gestarteten Antigen-Test Abläufe verkürzen und Schüler, Eltern sowie Lehrer schneller Bescheid wissen werden, ob sie infiziert sind oder nicht. Regionale Häufungen bei den Infektionen an Schulen macht Grabher nicht aus. „Es sind alle Regionen und Schultypen betroffen.“ Die Herbstferien sind aus Sicht des Experten für die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen irrelevant. „Dafür sind die Ferien zu kurz. Es ist anzunehmen, dass wir gegen Ende der Ferien etwas geringere Zahlen haben werden. Wie es dann weitergeht, lässt sich nicht prognostizieren.“ Laut Auskunft der Bildungsdirektion konzentriert sich der rapide Anstieg der Infektionszahlen im Schulbereich auf höhere Schulen.
HAK Bregenz Corona-Hotspot
„Das ist offensichtlich“, sagt Andreas Kappaurer (59), pädagogischer Leiter der Bildungsdirektion. Tatsächlich sind von den aktuell 13 Schulen mit Quarantäneklassen etliche im Oberstufenbereich angesiedelt. Aktueller Rekordhalter war am Freitag die HAK Bregenz mit sechs Klassen in Absonderung, drei Klassen wurden an der HAK Lustenau in Quarantäne geschickt, drei Klassen an der HLW Marienberg und zwei Klassen an der HLW Rankweil.
Wie geht’s weiter?
Den Schulbetrieb in seiner Gesamtheit sieht Kappaurer nicht in Gefahr. „Für jene Schüler, die nicht von Corona betroffen sind, gibt es keine Einschränkungen im Unterricht“, versichert er. Man zehre im Umgang mit der Pandemie von den Erfahrungen der ersten Welle.
Ob sich Oberstufenklassen nicht bald wieder ins Homeschooling begeben werden müssen, oder in den Schichtbetrieb zu verfügen haben, ist allerdings nicht auszuschließen. In insgesamt zehn Bezirken von Salzburg (vier) und Tirol (sechs) sprang die Schulampel gerade auf Orange. Was genau die erwähnten Maßnahmen zur Folge hat.