16-Jähriger schon wieder mit fremden Autos auf Spritztour

Fünfte einschlägige Vorstrafe: Weitere 15 Monate Haft für Syrer.
Feldkirch „Ich habe versucht, meinem Mandanten zu erklären, in welche Schwierigkeiten er sich mit solchen Geschichten bringt. Er sollte lieber eine Lehre als Automechaniker beginnen, statt illegal mit fremden Autos herumzufahren“, sagt Verteidiger Manuel Dietrich über die brenzlige Situation seines Mandanten.
Der 16-Jährige wurde erst im September bedingt aus der Haft entlassen, genau einen Monat später macht er genau dasselbe wieder. Er schnappt sich ein fremdes Auto und fährt mit fünf Kumpels drei Tage lang spazieren.
Schlüssel im Auto
Doch damit lässt er es nicht bewenden, er leistet sich strafrechtlich noch einiges mehr. Er entwendet fremde Nummerntafeln und montiert sie auf dem Firmenfahrzeug, das ihm drei Tage lang unbemerkt zur Verfügung steht. Der Besitzer dachte erst an einen Scherz von Bekannten, er hatte den Fahrzeugschlüssel unvorsichtigerweise in der Mittelkonsole liegen lassen. Als seine Recherchen nichts ergaben, erstattete er Anzeige. Ein Gärtner, der das Fahrzeug zufällig kennt, sah den 16-jährigen Syrer am Steuer und schöpfte Verdacht. Er verfolgte ihn und fuhr neben ihm her. Als der Teenager merkte, dass er gefilmt wurde, holte er seine Softgun heraus und zielte auf den Verfolger. Dieser konnte nicht erkennen, ob es sich um Spielzeug oder eine echte Waffe handelte. Die Polizei war inzwischen alarmiert und kassierte den widerrechtlichen Lenker wenig später ein.
„Er zielte in Gangstermanier auf mich“, erinnert sich der Zeuge vor Gericht. Der junge Mann hat bereits vier Vorstrafen wegen unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen. Auch die zwei Monate offener Bewährungsstrafe hielten ihn nicht von einer Tatwiederholung ab. Einiges an Geldstrafen hat sich bereits bei der Bezirkshauptmannschaft angesammelt.
Letzte Chance
„Ich hätte Ihnen 30 Monate Haft verpassen können“, macht Richter Richard Gschwenter dem jungen Mann deutlich. „Bei Ihnen ist das langsam krankhaft, reden Sie einmal mit einem Psychiater“, empfiehlt er abschließend. Für die Reinigung des verschmutzten Fahrzeugs sowie für verschwundenes Werkzeug, das sich im Auto befunden hatte, muss der 16-Jährige 300 Euro bezahlen. 15 Monate Haft muss er absitzen. Das Urteil ist rechtskräftig.