Von Kunst und Design

Uta Belina Waeger fügt Fundstücken eine künstlerische Note hinzu.
Dornbirn Uta Belina Waeger (54) bewegt sich mit ihren Arbeiten zwischen Kunst und Design. Dabei bedient sie sich Vorgefundenem wie Stühlen und Lampen. Sie restauriert, optimiert und experimentiert. Die Möbelstücke werden zu einmaligen Kunstwerken verarbeitet. Die Unikate, in aufwendiger Handarbeit gefertigt, haben nur eine Funktion – nämlich etwas ganz Besonderes zu sein.
Die Künstlerin wuchs in einer Architekten- und Designerfamilie auf, ist mit Designermöbeln und Architektur früh ins Gestalterische hineingewachsen. So zog es sie nach Wien, um Kunst- und Werkerziehung zu studieren, erst an der Akademie der bildenden Künste, dann an der Hochschule für angewandte Kunst. Im Anschluss erhielt sie ein zweijähriges Fulbright-Stipendium für ein Studium der Malerei und Neuen Form in New York. Nach dem Erlangen des Magister Artium und Master of Fine Arts wurde Waeger zu Lehraufträgen nach Warschau, Polen, Finnland, in die Schweiz und nach China berufen.
Vor drei Jahren stellte sie im Vorarlberg Museum 50 Unikate ihrer „StuhlKunst“ aus. Den restaurierten Flohmarkt-Fundstücken fügte sie eine künstlerische Note hinzu, indem sie die Stühle „überformte“, mit Textilien, Leder und anderen Materialen wie Papier besetzte. Ihre mittlerweile berühmten Stühle wurden auch in Wien ausgestellt.
Bei der Gestaltung ihrer Möbel folgt die Künstlerin dem Prinzip der Nachhaltigkeit, indem sie Objekte wiederverarbeitet, die sonst auf dem Sperrmüll gelandet wären. Mit „Belina Redesign – Aufwerten zu Kunst, Kunst zum Verwenden“ will Uta Belina Waeger zeigen, dass ausreichend Material vorhanden ist, das weiterverwendet werden kann, anstatt ausrangierte Möbel und Reste einfach wegzuwerfen. „Heute ist ein verantwortungsvolles Design ein wiederverwertetes Fundstück und durch eigenes kreatives Zutun aufgewertetes Einzelstück“, erklärt die Künstlerin. Momentan stellt sie in München in der Galerie Bender aus und ist froh, in dieser Zeit überhaupt diese Möglichkeit zu haben. „Ich denke, wegen der kaum nachvollziehbaren Schwierigkeiten, in denen sich alle Künstler momentan befinden, gibt es nächstes Jahr ein paar weniger, auch in Vorarlberg. Es wird eine Art Flurbereinigung geben“, gibt die Künstlerin zu bedenken. yas
