Trotz Corona toppt Altach das Rekordbudget

Vorarlberg / 10.01.2021 • 17:47 Uhr
Neben dem betreuten Wohnen im Friedrichsfeld investiert die Gemeinde unter anderem in den ...<span class="copyright">MIMA</span>
Neben dem betreuten Wohnen im Friedrichsfeld investiert die Gemeinde unter anderem in den ...MIMA

Große Investitionen in Bildung, betreutes Wohnen und Umwelt.

Altach Das Budget der Gemeinde Altach klettert im Jahre 2021 auf einen Rekordwert von 34,7 Millionen Euro und somit ergibt sich eine Steigerung um über fünf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. „Mehr als 12,5 Millionen Euro werden in die Infrastruktur für unsere Kinder, Senioren und die Umwelt investiert. Mit diesem Budget setzen wir wichtige Zukunftsprojekte für unsere Gemeinde um“, erklärt Bürgermeister Markus Giesinger. Die Hauptgründe für die erneut starke Erhöhung des Budgets sind zum einen der Coronapandemie geschuldet, liegen zum anderen aber auch in den großen Investitionen in die Infrastruktur. „Die Kalkulation für das Jahr 2021 entwickelte sich zu einem finanziellen Spagat. Auf der einen Seite ist für die Gemeinde mit verminderten Einnahmen bei Ertragsanteilen und Bedarfszuweisungen zu rechnen, andererseits stehen einige Großprojekte kurz vor der Umsetzung.

Mitte Jänner erfolgt der Auftakt zum Neubau des Kindergartens im Kreuzfeld, zudem liegt auch die Entwicklung für das betreute Wohnen im Friedrichsfeld im Zeitplan. Die Renaturierung des Emmebachs läuft bereits seit Mitte November“, so der Bürgermeister. In Zahlen bedeutet das: Im Budget sind 4,6 Millionen Euro für den Neubau des Kindergartens im Kreuzfeld (Gesamtkosten ca. 8 Millionen Euro) sowie 1,5 Millionen Euro für das betreute Wohnen im Friedrichsfeld (Gesamtkosten ca. 6,2 Millionen Euro) vorgesehen. Rund 2,3 Millionen Euro werden für die naturnahe Gestaltung des Emmebachs (1. Bauabschnitt) aufgewendet – 90 Prozent davon tragen Bund und Land im Förderwege zu diesem Projekt bei.

Investieren für die Wirtschaft

„Wir gehen in diesem Jahr bewusst den Weg, die geplanten Investitionen umzusetzen und zu tätigen. Einerseits handelt es sich um notwendige Verbesserungen der Infrastruktur bzw. lang geplante Ergänzungen unseres Angebots. Andererseits ist es in einer Krise auch die Aufgabe der öffentlichen Hand zu investieren und damit die regionale Wirtschaft anzukurbeln“, begründet Giesinger die große Investitionssumme von rund 10,3 Millionen Euro. Der Erwerb von Grundstücken und Gebäuden in der Höhe von ca. 7,8 Millionen Euro schlägt sich ebenfalls deutlich in der Budgetplanung für das Jahr 2021 nieder. Diese Investitionen dienen in erster Linie der langfristigen Besicherung von immer knapper werdendem Grund und Boden für zukünftige Generationen und Projekte.

Ebenfalls wird in den kommenden Monaten auch in die Infrastruktur für die Kinder- und Nachwuchsmannschaften im Stadion Schnabelholz investiert. Insgesamt 1,3 Millionen Euro werden für die Errichtung der neuen Umkleidekabinen für die Nachwuchsabteilung des SCR Altach aufgewendet. Größere Positionen stellen zudem die Erweiterung der Schottergrube (ca. 550.000 Euro), die Sanierung der Fenster und eine Modernisierung der Einrichtung in der Volksschule (ca. 380.000 Euro) sowie die Fertigstellung der neu gestalteten ÖBB-Haltestelle (ca. 350.000 Euro) dar. „Der neue Bahnhof ist ein wichtiger Beitrag dafür, den öffentlichen Personennahverkehr in unserer Gemeinde noch attraktiver zu machen“, hebt Giesinger hervor. Für die Erweiterung des Lärmschutzes an der Rheintalautobahn im Bereich Große Wies werden ca. 310.000 Euro aufgewendet.

Schuldenstand steigt

Auf der Einnahmenseite verringern sich die Ertragsanteile/Bedarfszuweisungen aufgrund der Pandemie im Vergleich zum Vorjahr auf 6,7 Millionen Euro (Vorjahr 7,5 Millionen Euro) und auch die Gemeindesteuern sinken auf knapp 1,80 Millionen Euro (Vorjahr 1,85 Millionen Euro). Für die Renaturierung des Emmebachs (Kosten ca. 2,3 Millionen Euro) fließen in etwa 2,1 Millionen Euro an Bundes- und Landesförderungen zurück in die Gemeindekassa.

Zur Bedeckung des Budgets müssen Darlehen in Höhe von ca. 13,9 Millionen Euro aufgenommen werden. Insgesamt steigt somit der Schuldenstand der Gemeinde um ca. 12,5 Millionen Euro auf gesamt ca. 24,8 Millionen Euro. Die „frei verfügbaren Mittel“ der Gemeinde Altach kippen im Jahr 2020 ins Negative und betragen minus 675.000 Euro.

Trotz der großen Herausforderungen für das kommende Jahr fand das Budget 2021 bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung kurz vor Weihnachten großen Zuspruch und wurde mehrheitlich (mit zwei Gegenstimmen) beschlossen. MIMA

... neuen Kindergarten Kreuzfeld ...
... neuen Kindergarten Kreuzfeld ...
... und die Renaturierung des Emmebachs.
... und die Renaturierung des Emmebachs.