Grüne fordern Aussetzen der Zentralmatura

Keine Zeugnisse außer für jene, die in eine neue Schule übertreten, ist eine weitere Forderung.
Bregenz Die Grünen schlagen für den Bildungsbereich Alarm. Der nicht enden wollende Lockdown habe zu schweren Beeinträchtigungen des Schulbetriebs geführt, den Schülerinnen und Schülern müsse nun auf verschiedenste Art und Weise geholfen werden, sind sich Klubobmann Daniel Zadra (36) und Bildungssprecherin Eva Hammerer (45) einig.
Verzicht auf Zeugnisse
Unter anderem fordern die Grünen für heuer eine Aussetzung der Zentralmatura. Eva Hammerer: “Die Rahmenbedingungen waren in den Schulen so unterschiedlich, dass eine zentral vorgegebene Reifeprüfung mit gleichen Anforderungen für alle heuer nicht fair wäre. Die Matura sollten dieses Jahr jene abnehmen, die ihre SchülerInnen und die Rahmenbedingungen am Standort am besten kennen: ihre Lehrerinnen und Lehrer.”
Auch fordern die Grünen den Verzicht auf Semesterzeugnisse. “Eine Ausnahme sollte es nur für jene geben, die in eine neue Schule übertreten”, so Hammerer. Die Forcierung alternativer Leistungsbeurteilung, Verzicht auf Schularbeiten, die unentgeltliche Zurverfügungstellung von FFP2-Masken und wöchentlich zweimalige Testungen sind weitere Forderungen der Grünen.
Hohe Flexibilität
Insgesamt brauche es ein Höchstmaß an Flexibilität im Schulbetrieb und die schnelle Aufstellung einer Arbeitsgruppe mit Experten aus verschiedensten Bereichen zur Erstellung eines praktikablen Konzepts. Darüber hinaus müsse es heuer ein qualitativ hochstehendes Angebot mit Unterricht und Betreuung für die Sommerschule geben, die für alle Schüler offen steht.
“Koste es, was es wolle: Dieses Credo muss in dieser Situation auch für die Bildung gelten.”
Daniel Zadra, Klubobmann der Grünen in Vorarlberg
Die Schüler seien durch die Situation außergewöhnlich hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Man dürfe sie nicht noch zusätzlich belasten. Es brauche ein fein tarriertes Abwägen von Bildungsinteressen und Gesundheitsschutz. Zusätzlich zu den 200 Millionen Euro vom Bund für die Umsetzung aller Maßnahmen sollte auch das Land einen finanziellen Beitrag leisten. “Gerne beziehe ich mich diesbezüglich auf das von der Regierung zu Beginn der Pandemie ausgerufene Credo: ‘Koste es, was es wolle’. Das muss auch für die Bildung gelten”, meint Zadra.