Masken, Tests und viel Respekt

Für die Schulen beginnt ein neues Kapitel im entbehrungsreichen Leben mit Corona.
Bregenz, Dornbirn, Lustenau Kaum eine Woche vergeht ohne neue Coronaregeln an den Schulen, die offiziell zu sind, inoffiziell aber immer stärker für Betreuung, Förder- und Normalunterricht genutzt werden.
Kein Test, keine Schule?
Die neuesten Entwicklungen: Seit Montag gilt für die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer FFP2-Maskenpflicht. Wer von dieser befreit werden und stattdessen eine andere Maske tragen will, muss alle sieben Tage einen negativen Coronatest vorweisen. Stichwort Test: Für die derzeit anwesenden Schüler und Lehrer sind die Selbsttests angekommen, eine weitere Lieferung wird jedoch Mittwoch bis Freitag erwartet. Damit sollen beim Neustart des Regelunterrichts endlich alle Schulen mit genügend Sets ausgestattet sein. „Wir legen allen Eltern nahe, die Selbsttests mit ihren Kindern auch tatsächlich zu machen. Ich wäre dafür, dass nur noch jene Kinder in die Schule kommen dürfen, die auch tatsächlich diese Tests vorweisen können“, stellt VS-Direktor Jürgen Sprickler eine klare Forderung auf. Für Lehrervertreter Willi Witzemann ist die Freiwilligkeit des Tests dennoch wichtig. Das gilt für ihn auch bezüglich Maske. „Wer sich in der FFP2-Maske eingeengt fühlt, soll einen Test machen dürfen. Wichtig ist, dass diese Tests erhältlich sind.“ Sind sie an der Schule jedoch nicht. „Für die Befreiung von der FFP2-Maske muss ein für die ganze Bevölkerung an den offiziellen Teststationen angebotener Test vorgewiesen werden, und nicht ein an die Schule gelieferter Selbsttest“, klärt Elisabeth Mettauer, Kommunikationsleiterin der Bildungsdirektion Vorarlberg, auf.
Daran gewöhnt
Für viele Lehrer scheint die genaue Verordnungslage aber ohnehin einerlei. Sie gehen auf Nummer sicher. „Ich benutze eine FFP2-Maske und habe mich vor den an die Schulen gelieferten Tests schon sechs Mal testen lassen, um ja nicht meine Familie zu gefährden“, sagt Simone Flatz von der VS Lustenau Kirchdorf. Erich Hollenstein von der VS Dornbirn Haselstauden schlägt in dieselbe Kerbe. „Ich habe mich an die FFP2-Maske schon so gewöhnt, dass ich oft vergesse, sie wieder auszuziehen.“ Er habe in der derzeitigen Betreuungssituation an der Schule noch viel mehr enge Kontakte mit einzelnen Schülern. „Da lass‘ ich die Maske an.“
Ausnahme Kindergarten
Auch für Pädagogin Claudia Fritz von der Mittelschule Rotkreuz in Lustenau ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. „Ich mache alles, was angeordnet wird. Für mich ist eine FFP2-Maske im Unterricht selbstverständlich. Ich möchte auch, dass die Schüler, wie vorgeschrieben, Maske tragen.“
Die Maske im Kontakt mit den Kindern weglassen ist im dritten Lockdown nur noch in den Kindergärten üblich. „Masken wären bei uns im Umgang mit den kleinen Kindern schwierig“, sagt Silke Rezsnyak, Kindergartenpädagogin und Leiterin des Kindergarten Augarten in Lustenau. „Kinder greifen uns gerne ins Gesicht. Die Masken würden uns dann immer wieder verrutschen“, spricht die Leiterin aus Erfahrung. Das Testangebot werde gerne genutzt. Rezsnyak selber genießt mit ihrer gegenwärtigen Situtation einen Vorteil: „Ich habe seit zwei Monaten Antikörper und bin deswegen sicher.“
„Ich benutze die FFP2-Maske, weil ich vor allem nicht meine Familie gefährden will.“
