Nachhaltige Wirtschaftsförderung

Bludenzer Tourismusstadträtin Eva Peter spricht sich für ein Gesamtkonzept aus.
Bludenz Mit der Aktion zur Förderung der Bludenzer Wirtschaft durch Gutscheine machte die Stadt Bludenz im Dezember des Vorjahres bundesweit von sich reden. Die Summe von 100.000 Euro war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt, aufgebraucht war sie aber bereits nach nur sechs Tagen.
Mittel- und langfristig denken
Die neue Stadträtin für Tourismus- und Freizeitangelegenheiten (Veranstaltungen, Events), Eva Peter vom Team Mario Leiter, spricht sich nun für ein Gesamtkonzept aus, um auch Gastro- und Tourismusbetriebe stützen zu können. „Kurzfristig sind Gutscheine wirkungsvolle Steuerungselemente. Aber die Krise wird uns offenbar noch länger begleiten. Die Gutscheine bei der Weihnachtsaktion gelten nur bis März 2021 auch in Betrieben, die nicht Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft sind“, sagt Peter. Ihr Ansatz sei es jedoch, alle Wirtschaftstreibenden zu unterstützen. „Wir wissen momentan nicht, ob die Gastronomie überhaupt im März ihre Türen öffnen darf. Darum müssen wir jetzt mittel- und langfristig denken. Wenn wir Steuergeld zur Stützung von Wirtschaftsbetrieben in Bludenz investieren, muss die Wirkung nachhaltig und so effizient wie möglich sein“, so die Stadträtin.
Als Betreiberin eines Kaffeehauses und einer Enoteca in der Altstadt kennt Eva Peter die immer größer werdenden Probleme der Gastronomen. „Die Aufgabe der Politik ist es in einer solchen Krise, Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten“, erklärt die Stadträtin, die ankündigt, rasch Gespräche mit allen Verantwortungsträgern und Betroffenen, bestehend aus je einem Vertreter der Fraktionen, der Stadtmarketing GmbH, der WIGE Bludenz und Vertreter jener Betriebe, die nicht Mitglied in der WIGE sind, aufnehmen zu wollen. Dabei sollen alle Möglichkeiten offen diskutiert und wirkungsvolle Mechanismen erarbeitet werden, die der heimischen Wirtschaft, also auch der Gastronomie und Hotellerie, die Kaufkraft erhält und deren Betrieb sichert.
Offen für Ideen
Geht es nach Eva Peter, sollen bei diesen Gesprächen sämtliche Ideen offen diskutiert werden, gleichsam wartet die Gastronomin diesbezüglich bereits mit Vorschlägen auf: So kann sie sich etwa vorstellen, die heimische Gastronomie und Hotellerie mit zehn Euro pro behördlich genehmigtem Sitzplatz und behördlich geschlossenem Monat zu stützen. Gedeckelt könnte die Förderung mit einem festgesetzten Höchstsatz pro Betrieb sein. „So könnten Pacht- und Mietzinse besser verkraftet und der Betrieb aufrechterhalten werden“, ist die Dipl.-Touristikkauffrau überzeugt. Die Förderung sollte rückwirkend ab Jänner 2021 gelten.
Gesamtheitlich und nachhaltig
Neben dem bereits erarbeiteten und im Stadtrat einstimmig beschlossenen Hilfspaket für Heizkostenbezieher gelte es nun, die gesamte Wirtschaft in der Alpenstadt nachhaltig zu stärken. „Die Wirtschaftsförderung mit den Gutscheinen war als Anschubfinanzierung für das Weihnachtsgeschäft gedacht, um die Konkurrenz durch internationale Internet-Versandunternehmen auszubremsen und die Kaufkraft in der Stadt zu halten und zu stärken. Jetzt muss aber ein Gesamtkonzept überlegt werden, das darüber hinausgeht“, spricht sich die Stadträtin für weitere Hilfsmaßnahmen aus.