Testtermine sind derzeit Mangelware

Vorarlberg / 03.02.2021 • 19:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Testtermine sind derzeit Mangelware
Die Schnelltests sind derzeit gefragt wie nie, aber schon Luxusgut. VN/PAULITSCH

Land verspricht baldige massive Aufstockung.

feldkirch „Diese Regierung und ihre Verordnungen“, seufzt Roland Gozzi vernehmlich. Sie bringen aber nicht nur den Covidbeauftragten des Roten Kreuzes in Bedrängnis, der bis Montag 40 zusätzliche Mitarbeiter für die acht Teststationen auftreiben muss, um der in Aussicht gestellten Erhöhung der Testkapazitäten überhaupt Herr zu werden. Viele andere Testwillige suchen derzeit auf der Anmeldeplattform vergeblich nach Testterminen, weil es schlichtweg keine mehr gibt. Bis Montag ist so gut wie alles ausgebucht.

Friseur-, aber keinen Testtermin

Verpflichtende Tests für Pendler und Friseurbesuche haben die Engpässe heraufbeschworen, die für so manchen offenbar wirklich zum Haareraufen sind. Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch glühten am Dienstag jedenfalls die Leitungen. Tausende Anrufer wollten wissen, was sie denn jetzt tun sollen, mit Friseur-, aber ohne Testtermin. Ein kleiner vorläufiger Trost: Das Land will die Testkapazitäten von derzeit 20.000 auf wöchentlich 45.000 steigern. Für Roland Gozzi stellt sich eine drängendere Frage, nämlich jene, wo er auf die Schnelle weiteres Personal für die Teststationen herbekommt. Benötigt werden Helfer, die in den Teststationen bei der An- und Abmeldung unterstützen. „In Bregenz, Feldkirch und Bludenz benötigen wir je zwei, in Dornbirn 14 Personen“, wird Gozzi konkret. Gerade Leute aus dem Tourismus, wo es derzeit nicht viel zu holen gibt, könnten seiner Ansicht nach mit dieser Tätigkeit die Zeit bis zum Frühsommer überbrücken. Auch medizinisches Personal wird gebraucht.

Längere Öffnungszeiten

Gearbeitet wird in den Teststationen in Schichten und künftig auch länger. Sieben der Teststationen sind von Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr sowie am Sonntag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Teststraße in Dornbirn ist während der ganzen Woche von 8 bis 18 Uhr besetzt. „Die Mitarbeiter haben vier Tage Dienst und dann drei Tage frei“, erklärt Roland Gozzi die Schichtpläne. Im Messequartier beträgt die Testkapazität derzeit 1200 pro Tag. Ab Montag wird sie auf 1800 aufgestockt. Neben den bereits installierten sind weitere lokale Teststationen geplant, wie Sicherheitslandesrat Christian Ganter bekanntgab: „Mit dem Ausbau tragen wir der gesteigerten Nachfrage Rechnung“.

60 Kilometer für einen Test

Nicht zu kompliziert mit dem Testen sollte es nach Meinung von Dolores Hosp, Obfrau des Satteinser Seniorenbundes, für ältere Menschen werden. Sie selbst muss 60 Kilometer fahren, um einen Test machen zu können. „Ich bin mobil, aber für viele andere betagte Personen ist das nicht zumutbar“, sagt Hosp. Sie sorgt sich auch um  Dienstleister wie Friseure: “Jetzt wird es wieder schwierig. Wie schaut es mit den Dienstagterminen im Oberland aus, wenn man sich nicht in der Nähe testen lassen kann? Müssen alle Salons am Dienstag schließen?“, fragt Hosp. Ihre Friseurin fürchte, dass am Dienstag nicht alle Kunden kommen.