Arlberg Express will mit Innovationskraft zurück in die Spur finden

Arlberg Express musste aufgrund der Krise umsatteln und sich neu ausrichten. Das Transportunternehmen wurde zu einer Kfz-Werkstatt umfunktioniert.
Klösterle Dass Not tatsächlich erfinderisch macht, wird gerade jetzt, während der Coronapandemie von einigen Betrieben eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Einer dieser innovativen und gleichsam kreativen Betriebe ist das in Klösterle ansässige Busunternehmen Arlberg Express.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Dienstleistungsunternehmen insbesondere in der Arlbergregion in Sachen Personentransport einen Namen gemacht. Als Spezialist für komfortables Reisen stellten Personentransporte jeglicher Art, ob im Linienbus, als Flughafenshuttle, Taxiservice oder per VIP-Limousine, das Kerngeschäft des Klostertaler Betriebs dar.
Jubiläumsjahr
Just in diesem Jahr feiert die Firma ihr 70-Jahr-Jubiläum. Dass man ausgerechnet im Jubiläumsjahr eine so schwierige Zeit durchlebt, hätte vor einem Jahr noch niemand geglaubt. „Im März hat unsere Arbeit abrupt geendet“, erinnert sich Betriebsleiter Rene Hanisch mit Schrecken an den Ausbruch der Coronapandemie im Vorjahr zurück. „Seither stehen alle Busse in der Garage.“

Zehn Reisebusse, vier Kleinbusse und eine Limousine warten seit knapp einem Jahr darauf, wieder in Betrieb genommen zu werden. Doch das ist noch nicht das Schlimmste. Auch für die Mitarbeiter hatte die Krise massive Konsequenzen. „Wir waren gezwungen 13 unserer langjährigen und guten Mitarbeiter zu entlassen. Einige von ihnen waren über 20 Jahre bei uns im Unternehmen tätig“, bedauert Hanisch die unumgänglichen Maßnahmen.
Neue Perspektive
Nach dem anfänglichen Schock galt es, das Ruder wieder herumzureißen und zurück in die Spur zu finden. „Mitte des letzten Jahres realisierten wir allmählich, dass wir in unserem ursprünglichen Geschäft, dem Reiseverkehr, auf unbestimmte Zeit Probleme haben werden“, beschreibt der Betriebsleiter die angespannte Lage. Um dem Unternehmen wieder eine neue Perspektive zu geben, entschloss man sich aus dem Gefühl der Machtlosigkeit heraus dazu, die Dinge selbst in die Hände zu nehmen und eine Trendwende einzuleiten. „Wir wollten von den negativen Gedanken wegkommen und unsere Gefühle in positive Energie umwandeln“, schildert Hanisch.
Neues Betätigungsfeld
Mit viel persönlichem Einsatz, Schaffenskraft und positivem Blick in die Zukunft wurde die Werkstatt, die bis dahin nur für den hauseigenen Fuhrpark genutzt wurde, den Bedürfnissen einer zusätzlichen Pkw-Werkstatt angepasst. „Wir haben in Eigeninitiative ein Hochregallager und eine Hebebühne eingebaut und können seit Dezember alle möglichen Arten von Reparaturen anbieten“, freut sich der engagierte Betriebsleiter. „Von der Schneefräse bis zum Lkw und Bus kann bei uns alles repariert werden.“ Im Frühjahr soll auch ein Rollprüfstand hinzukommen, damit künftig auch die Pickerl-Überprüfung in Klösterle angeboten werden kann. Die Rückmeldungen in der Region seien durchwegs positiv, freut sich Rene Hanisch. „Die Leute sind froh, dass etwas unternommen wird, um das Unternehmen zu retten.“ Da sich im Umkreis von 30 Kilometern keine Kfz-Werkstatt befindet, gibt sich der Betriebsleiter optimistisch, dass das neu geschaffene Angebot in der Region gut angenommen wird. „Wir versuchen Gas zu geben und sind überzeugt, dass wir es mit vereinten Kräften aus der Krise schaffen werden. Schließlich ist es uns ein großes Anliegen, unsere ehemaligen Mitarbeiter wieder einstellen zu können“, gibt sich der Betriebsleiter angesichts der neuen Aussichten zuversichtlich.
