Schruns investiert auch in schwierigen Zeiten

Vorarlberg / 04.03.2021 • 16:17 Uhr
Am Litzdamm ist ein Geländer, das den geforderten Sicherheitsnormen entspricht, im Budget vorgesehen.STR, Stand
Am Litzdamm ist ein Geländer, das den geforderten Sicherheitsnormen entspricht, im Budget vorgesehen.STR, Stand

Trotz eines Defizits von etwa 2,5 Millionen Euro werden wichtige Projekte vorangetrieben.

Schruns Die gute Nachricht zuerst. Trotz einiger schwieriger Einnahmesituationen der Gemeinde Schruns aufgrund der Covid-19-Situation sind Investitionen von rund 3 Millionen Euro in diesem Jahr
vorgesehen. „Eine ganze Reihe an größeren Investitionen kann auch nicht aufgeschoben werden, da diese bereits begonnen oder unmittelbar mit den Bauprojekten im Dorf gekoppelt sind“, erklärt der Schrunser Bürgermeister Jürgen Kuster. Damit meint er beispielsweise das Litzgeländer, die Sanierung des Hofwegs und des Jakob-Stemer- Wegs im Dorfzentrum von Schruns, die im Zuge der Bauarbeiten beim Hotel Taube anstehen.

Entwicklungen im Auge behalten

Aber auch die Sanierung der Volksschule Schruns und der damit verbundene Umzug des Kindergartens sind Projekte, die schon längere Zeit die Gemeindestube beschäftigen und für die auch Projekt- und Planungskosten im Budget vorgesehen sind. „Das Budget stellt allerdings nur einen Rahmen dar und die Gemeindevertretung wird und muss bei jeder Investition die Kostenentwicklung genau im Auge behalten“, mahnt Kuster zu einer vorsichtigen Finanzplanung. „Wenn sich die Einnahmensituation zur Jahreshälfte weiter
zuspitzen sollte, müssen Projekte klar verschoben werden“, relativiert er die anstehenden geplanten Investitionen. Fix ist bisher, dass die Einnahmen sehr stark eingebrochen sind. Trotzdem müsse die Kommune die laufenden Kosten decken.

„Somit ist klar, dass sich Investitionen nicht aus dem laufenden Chash-Flow bezahlen lassen, sondern eben langfristig finanziert werden müssen“, so Kuster. Insgesamt stehen im Schrunser Budget 16,9 Millionen Euro an Ausgaben Einnahmen in Höhe von 14,5 Millionen Euro gegenüber. Damit ergibt sich eine Differenz von 2,4 Millionen Euro und somit eine Neuverschuldung der Gemeinde. „Gerade bei Kanal- und Wasserprojekten, die auf mehr als 25 Jahre finanziert sind, macht ein Aufschieben keinen Sinn“, erläutert Kuster weiter. Kommunen sollten so wie auch viele Betriebe im Tal jetzt auch weiter investieren und nicht krampfhaft sparen und nötige Infrastrukturprojekte nur aufschieben. Die zusätzlichen Bundesmittel zielten auch genau darauf ab.

Optimierung vorgesehen

„Wir wollen die Ausgaben gerade in der Verwaltung, etwa für laufende Instandhaltungen, Marketing, Veranstaltungen und Ähnliches genau unter die Lupe nehmen und bei Bedarf auch optimieren“, erklärt Kuster das Ansetzen des Rotstifts in der Gemeinde. „Sollte sich die Wirtschaft allerdings ab Jahresmitte etwas erholen und es wird mit Maß und Ziel investiert, sollte sich ein durchaus besseres Jahresergebnis erzielen lassen“, lässt das Gemeindeoberhaupt aber gleich darauf auch einen Hoffnungsschimmer zu. STR