Ein dickes Minus auf dem Konto

Vorarlberg / 28.03.2021 • 16:59 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Raggals Bürgermeisterin Alexandra Martin spricht über die schwierige Finanzlage ihrer Gemeinde.<span class="copyright">Jun</span>
Raggals Bürgermeisterin Alexandra Martin spricht über die schwierige Finanzlage ihrer Gemeinde.Jun

Der Gemeinde Raggal fehlen heuer 660.000 Euro.

Raggal Die Gemeinde Raggal muss mit ihren Investitionen, die mit knapp 800.000 Euro beziffert sind, heuer sparsam umgehen und jede Maßnahme bzw. jedes Gebäude einzeln begutachten und bewerten. Denn ihr fehlen heuer effektiv 660.000 Euro, und auch wenn sie einen Kredit in Höhe von 300.000 Euro aufnehmen muss, bleiben immer noch 360.000 Euro übrig, die irgendwo eingespart werden müssen. So hat die Gemeinde einen unausgeglichenen Haushalt verabschiedet, der eine Finanzierungslücke von 360.000 Euro aufweist.

Neben dem Regionalen Entwicklungsplan (REP), der noch in den einzelnen Ausschüssen behandelt werden muss, stehen auch noch Straßensanierungsarbeiten samt Straßenlaternen auf der Tobelstraße und auf dem Güterweg an. Außerdem wird der Glasfaserausbau in den nächsten Jahren in Angriff genommen. „Wir haben eine angespannte finanzielle Lage. Wir sind gezwungen, einige Projekte noch nicht anzureißen“, sagt Bürgermeisterin Alexandra Martin. Was aber gemacht werden muss, ist die Walserhalle. Nachdem diese im Herbst bereits eine neue, 150.000 Euro teure Pelletheizung bekommen hat (die Hälfte davon wird gefördert), muss nun das Dach des Zubaus abgedichtet werden. Auch das Vereinshaus in Marul müsste ertüchtigt und ein Forstweg angelegt werden. Die Kosten der Investitionen stehen bereits im Groben fest, jedoch fehlt die Finanzierung der einzelnen Projekte. Auch der bereits im vierten Jahr laufende und insgesamt 600.000 Euro teure Kanalkataster muss im Voranschlag mitberücksichtigt werden.

Keine Einnahmen aus der Gästetaxe

Doch in der Gemeindekasse schaut es mau aus. Mit Stand Ende Dezember hat Raggal rund vier Millionen Euro Schulden und keine Rücklagen. Die Einnahmen aus der Gästetaxe sind letztes Jahr um 6000 Euro (von 44.000 in 2019 auf 38.000 Euro) gesunken. Im ersten Quartal des heurigen Jahres verbuchte die Gemeinde null Einnahmen daraus. Auch die fehlenden Tourismusbeiträge werden sich in der Gemeinde in zwei Jahren bemerkbar machen. „Wir sind angehalten zu sparen“, sagt Martin. Immerhin: Die Kommunalsteuereinnahmen sind dagegen um 7000 Euro gestiegen, da ein neuer Betrieb hinzugekommen ist und ein anderer Betrieb mehr Mitarbeiter eingestellt hat. Der ausbleibende Tourismus hat kaum Einfluss auf die Höhe der Kommunalsteuereinnahmen, da die wenigsten Tourismusbetriebe Angestellte haben, sondern die meisten Vermieter nebengewerblich tätig sind. VN-JUN

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.