Feldkirch Der Angeklagte aus Bosnien-Herzegowina, vorgeführt aus der Haft in den Verhandlungssaal in Feldkirch, macht vor Richterin Sabrina Tagwercher gleich reinen Tisch. Ohne Umschweife, ehrlich, aber auch mit etwas Lethargie: „Ich kam damals gerade aus Kroatien und wollte von Bregenz nach Friedrichshafen. Es war im Dezember und kalt. Ich hatte kein Geld, war betrunken und schlief auf einer Parkbank. Da kam mir die Idee …“
Seine „Idee“ war, die leeren Taschen mit der erhofften Beute aus einem Einbruch in einem nahegelegenen Lokal zu füllen. Spezielles Behelfswerkzeug hatte er bereits mit dabei.
Verhängnisvolle DNA
Gesagt, getan. Doch was er vom Tatort an Beute mitnahm, war gering. Was er dort jedoch zurückließ, sollte ihn schlussendlich teuer zu stehen kommen. Denn die Polizei stellte im Lokal den genetischen Fingerabdruck (DNA) des Täters sicher. Das Labor führte die Ermittler auf die Spur des amtsbekannten Einbrechers. Nur wenig später wurde der 49-Jährige gefasst.
„Ist Ihnen eigentlich klar, wie viele Vorstrafen Sie bereits haben?“, will die Richterin bei der Verhandlung von dem Angeklagten wissen. „Ja …“, kommt als lapidare Antwort.
Umfassendes Geständnis
Immer wieder Einbrüche in Gasthäuser, und immer wieder Verurteilungen zu Haftstrafen. So sah der triste Lebensweg dieses „typischen Kriminaltouristen“, so die Staatsanwaltschaft, in den vergangenen Jahren aus. Aber dies alles täte ihm leid, versichert der 49-Jährige. Wirklich. Sein umfassendes Geständnis wirkt sich mildernd auf das Urteil aus. Die Tatsache, dass der Mann ein Rückfalltäter ist, wäre in diesem Fall Voraussetzung für eine Strafhöhe von bis zu viereinhalb Jahren Haft. Doch das umfassende Geständnis des Bosniers bringt ihm die geringere Strafe von zwei Jahren Gefängnis ein. Er nimmt das Urteil an.