Lauterach wächst und schafft Wohnraum

Marktgemeinde fördert Wohnbau nach Kräften und betreibt eine aktive Baulandpolitik.
Lauterach Seit Jahrzehnten zählt Lauterach zu den am schnellsten wachsenden größeren Kommunen des Landes. Bevölkerungswachstum setzt zwangsläufig verstärkte Wohnbauaktivitäten voraus – und erhöht den Druck auf die Kommunalpolitik, wie der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg im Gespräch mit der VN-Heimat einräumt. Die Mandatare werden dabei in einen Zwiespalt gebracht: Auf der einen Seite steigen Immobilienpreise und Wohnkosten – andererseits gilt es, mit strikten Vorgaben im Räumlichen Entwicklungskonzept und mit Baulandwidmungen sorgsam umzugehen.
In der Zwickmühle
Damit sind Konflikte vorprogrammiert: Bleibt die Gemeindevertretung konsequent bei der restriktiven Bodenpolitik, schafft sie sich damit nicht nur immer Freunde, sondern leistet indirekt auch einen Beitrag zur Preissteigerung bei Bauland.
Ein „schlechtes Beispiel“
In dieser Hinsicht ist Lauterach eigentlich ein schlechtes Beispiel, denn die Marktgemeinde zwischen Bregenz und Dornbirn fördert den Wohnbau nach Kräften, schaltet sich immer wieder vermittelnd in Grundgeschäfte ein und betreibt insgesamt eine aktive Baulandpolitik. Etwa beim Lerchenpark, der Verbauung Sonnwies oder beim Vorhaben Fellentor, wo gegen viele Widerstände eine höhere Baunutzung durchgesetzt wurde. Auch bei der Nachnutzung des alten Rathauses hat die Gemeinde eine aktive Rolle gespielt und damit zur Schaffung von Wohnraum beigetragen. All diese Aktivitäten waren ein maßgeblicher Beitrag dazu, dass Lauterach ein überdurchschnittlich starkes Bevölkerungswachstum aufweist – und das schon seit vielen Jahren.
Aktuell arbeitet die Gemeinde mit der Raika und i+R an einem Projekt am alten Markt. Die drei Partner verfügen hier gemeinsam über fast einen Hektar Grund, der schon in naher Zukunft genutzt werden soll. Wohnungen, Geschäfte, Büros und Praxen sollen hier entstehen.
Auch aktuell wird eifrig gebaut
Bis dieses Großprojekt spruchreif wird, werden anderweitig Aktivitäten gesetzt: Bereits im Bau ist ein interessantes Projekt, mit dem Alexander Stuchly und sein Partner Clemens Pichler die Idee der Micro-Wohnungen umsetzen. Dabei sind Wohnen und Arbeiten auf rund 30 Quadratmetern kombiniert – zugeschnitten für Singles, denen in Lauterach in gut einem Jahr insgesamt 29 derartige Mietwohnungen zur Verfügung stehen werden. Pluspunkte für den Standort sind dabei die vor der Haustüre liegende Bushaltestelle sowie die nahe Bahnhaltestelle, die vor der Fertigstellung steht.
Den gleichen Vorteil können auch die Bewohner der Vogewosi-Anlage, die hier Im Steinach im Entstehen ist. 24 Wohnungen sind hier vorgesehen. Ebenfalls im Steinach plant die Wohnbauselbsthilfe eine Anlage mit 70 Wohnungen in fünf Objekten. Der Bauantrag steht unmittelbar bevor.
Trotz allem reicht es nicht
Dass diese Aktivitäten nicht ausreichen, die Nachfrage abzudecken, zeigt sich eindrucksvoll in der Quellengasse: dort entsteht eine exklusive Wohnanlage mit 16 Einheiten. Sehr zur Freude des Bauherrn, aber zum Bedauern von Wohnungssuchenden, ist die Anlage schon Monate vor der Firstfeier als „ausverkauft“ ausgewiesen. STP

