Ministerium ordnet Lehrersuche an

Vorarlberg / 12.07.2021 • 18:48 Uhr
Büffeln im Sommer. Das hieß es wegen der Coronakrise auch im vergangenen Jahr für viele Schülerinnen und Schüler.Stoiser
Büffeln im Sommer. Das hieß es wegen der Coronakrise auch im vergangenen Jahr für viele Schülerinnen und Schüler.Stoiser

Jedes angemeldete Kind soll auch tatsächlich einen Platz in der Sommerschule erhalten.

Wien, Bregenz Die VN-Berichte über die Probleme beim Rekrutieren von Lehrern für die Sommerschule in Vorarlberg haben im Wiener Bildungsministerium Reaktionen ausgelöst. Es könne nicht sein, dass Kinder und Jugendliche, die den Förderunterricht brauchen, dort nicht unterkommen, heißt es vom Minoritenplatz.

Flexibilität gefragt

Laut Auskunft der Vorarlberger Bildungsdirektion können 200 Gymnasiasten und 70 Volksschüler nicht in der an 56 Standorten stattfindenden Sommerschule aufgenommen werden. Grund dafür ist ein eklatanter Mangel an Personal. Der Lustenauer Volksschuldirektor Christoph Wund (58) macht unter anderem den Wiener Zentralismus dafür verantwortlich, dass zu wenige Lehrer für den Unterstützungsunterricht in den letzten beiden Ferienwochen rekrutiert werden konnten. Aufgrund der strengen Vorgaben des Bundes sei es schwierig, Lehrpersonen zu gewinnen. Diese müssten sich für die vollen zwei Wochen verpflichten und könnten nicht nur tageweise unterrichten. „Das schreckt Kollegen, die grundsätzlich für die Sommerschule zu gewinnen wären, ab.“

Rekrutierung ankurbeln

Debora Knob, Sprecherin des Bildungsministeriums, dementiert das. „Eine solche Vorgabe gibt es von uns nicht.“ Man könne nicht tolerieren, dass für angemeldete Kinder und Jugendliche mit einem Lernbedarf in der Sommerschule kein Platz sei. „Das Projekt ist für uns sehr wichtig. Jedes Kind, das es braucht, muss dort unterrichtet werden können“, betont Knob.

Die Deadline fürs Rekrutieren von Personal gelte nicht, die Vorarlberger Bildungsdirektion müsse die Suche noch einmal intensiv ankurbeln. Wie man das konkret anstellen soll, kann die Ministeriumssprecherin nur vage erläutern. „Die Suche muss sich auch auf Lehramtsstudentinnen und -studenten außerhalb Vorarlbergs erstrecken“, hat sie einen Vorschlag.

2500 Schüler

Die Sommerschule erlebt im diesjährigen Sommer ihre zweite Auflage. Sie wurde aufgrund der Coronakrise mit den Lockdowns im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben. Kindern und Jugendlichen mit Lerndefiziten soll durch den täglichen Unterricht in den letzten beiden Ferienwochen die Möglichkeit geboten werden, Versäumtes nachzuholen und sich gut auf das neue Schuljahr vorzubereiten.

In Vorarlberg konnten an den 55 Standorten bisher 67 Studierende und 116 Lehrpersonen für 172 Gruppen mit insgesamt rund 2500 Schülern als Unterrichtende gewonnen werden.

„Das Projekt ist uns wichtig. Jedes Kind, das es braucht, soll dort unterrichtet werden.“