Geplante Primärversorgungseinheiten: Darum fehlen die Ärzte

Angebot des Ordinationsmanagements soll Ärzten den Anfang in der Niederlassung erleichtern.
Dornbirn Die Standorte sind längst schon fixiert, allein es fehlen die Ärzte, um die geplanten Primärversorgungseinheiten auf Schiene zu bringen. In Bludenz und im Kleinwalsertal sollte es solche Einrichtungen geben, doch in beiden Fällen sind Interessenten vorzeitig wieder abgesprungen. „Für Bludenz hätten wir drei Ärzte gehabt, aber die wollten keine GesmbH gründen, wollten sich nicht so formal aneinanderbinden“, berichtete ÖGK-Obmann Andreas Huss im VN-Gespräch. Dabei kündigte er auch Überlegungen an, wonach die ÖGK bei der Einrichtung von Primärversorgungseinheiten strukturelle und organisatorische Unterstützung leisten will. „In Vorarlberg gibt es ein solches Angebot bereits“, bestätigte ÖGK-Landesstellenleiter Manfred Brunner. Partner ist die aks Gesundheit, die Ärzten laut Brunner schon ein Ordinationsmanagement zur Verfügung stellen könnte. Er spricht von einer guten und zukunftsorientierten Kooperation.
Besserer Verdienst
Für Vorarlberg sind insgesamt drei Primärversorgungseinheiten vorgesehen: in Bludenz, im Kleinwalsertal sowie im Bregenzerwald, wobei dort ein medizinisches Netzwerk entstehen soll. Um Ärztinnen und Ärzte für die Idee zu begeistern haben sowohl Ärztekammer als auch ÖGK im Vorfeld verschiedenste Informationsveranstaltungen durchgeführt. Das Echo war allerdings gering. „Ein solches Modell wirft natürlich Fragen auf“, versteht Manfred Brunner die Skepsis bis zu einem gewissen Grad. Es gehe um Zusammenarbeit, und da müsse eben auch die Chemie zwischen den Protagonisten stimmen. „Das Geld“, betont Brunner, „ist nicht das Problem.“ Details zur Honorarverordnung befinden sich zwar noch im Verhandlungsstadium, Ärzte in Primärversorgungseinheiten würden aber bessere Einkommensmöglichkeiten vorfinden als in Einzelpraxen. Ebenso stellt er eine Entlastung von organisatorischen und administrativen Aufgaben durch ein Ordinationsmanagement in Aussicht.
Ähnlich dem Kinderärztezentrum in Dornbirn, für das ebenfalls die aks Gesundheit die Gleise ausgelegt hat und organisatorisch tätig ist, könnten auch Primärversorgungseinheiten betrieben werden. „Die Ärzte mieten sich ein, zahlen einen Pauschalbetrag und machen ihre Arbeit, andere das Ordinationsmanagement“, bringt Manfred Brunner die Vorteile auf den Punkt. Er hofft, dass dieses Angebot wieder etwas Zug in die längst fällige Einrichtung von Primärversorgungseinheiten bringt.